3. Liga KFC Uerdingen plant Umzug in die Düsseldorfer Arena
Krefeld · Die Chef-Etage des KFC Uerdingen bereitet die Zukunft vor. Ein möglicher Kracher: Heimspiele könnten unter einer Bedingung in der Düsseldorfer Arena stattfinden. Die Hintergründe.
Hektische Betriebsamkeit herrscht derzeit in der Geschäftsstelle des KFC Uerdingen. Die umfangreichen Vorgaben zur Lizenzierung für die 3. und 2. Liga sorgen dafür, dass die Verantwortlichen um Mikhail Ponomarev derzeit alle Hände voll zu tun haben.
Denn bis zum 1. März müssen alle nötigen Unterlagen beim Deutschen Fußball Bund (3. Liga) und der Deutschen Fußball Liga (2. Liga) vorliegen, um die formellen Voraussetzungen für eine Spielzeit in der jeweiligen Liga zu erfüllen.
Kein Wunder also, dass Ponomarev und Vorstandsmitglied Frank Strüver am Mittwochabend bei einem großen Sponsorenabend nicht vor Ort sein konnten. Dafür sprachen in der Villa Rheinperle in Rheinhausen Geschäftsführer Nikolas Weinhart und Trainer Norbert Meier zu den anwesenden Gästen. Aufsichtsratsmitglied Mustafa Ertürk hielt den illustren Abend mit dem Smartphone für die Social-Media-Kanäle fest. Marketing, wie es sich für einen Fußball-Drittligisten heutzutage gehört.
Wann der KFC Uerdingen in Düsseldorf spielen könnte
Während die einen den Verein gegenüber den Sponsoren präsentieren, wird im Hintergrund daran gearbeitet, die drängendsten Fragen rund um das Thema Lizenzierung zu klären. Besonders interessant dürfte dabei der Aspekt sein, wo der KFC zukünftig seine Heimspiele austrägt. Nach Informationen unserer Zeitung soll der Verein im Aufstiegsfall die Arena in Düsseldorf als Spielstätte bevorzugen.
Einen Verein von der anderen Rheinseite würden die Fans der Fortuna zwar nur schwer akzeptieren können auf ihren Tribünen, die Stadtvertreter könnten mögliche Millionen für einen Untermieter aber wohl nur schwer widerstehen. Denn die Unterhaltungskosten für die 218 Millionen Euro teure Multifunktionshalle sind hoch, zusätzliche Einnahmen wären lohnend. Und bei einer Untervermietung an den KFC würde sicherlich eine beträchtliche siebenstellige Summe zusammenkommen.
KFC gibt keinen Kommentar ab
Einen Zeitungsbericht, dass der KFC zukünftig definitiv in Düsseldorf spielen wird, wollten die Vereinsverantwortlichen nicht kommentieren. „Der Vorstand will dazu keinen Kommentar abgeben“, sagte KFC-Pressesprecher Jan Filipzik unserer Redaktion. Dabei war Vorstandsmitglied Nikolas Weinhart in der Rheinischen Post mit den Worten zitiert worden: „Der KFC Uerdingen wird in der nächsten Saison seine Spiele in der Merkur-Spielarena in der Landeshauptstadt Düsseldorf absolvieren.“ Warum der Verein dieses Zitat nicht öffentlich kommentieren will, konnte der Pressesprecher nicht erklären.
Derzeitige Stadionlösung ist auch eine Option
Dafür spricht jedoch eine Aussage von MSV-Pressesprecher Martin Haltermann, der gegenüber unserer Redaktion bestätigte, von KFC-Vorstandsmitglied Frank Strüver am Donnerstagmittag erfahren zu haben, dass der KFC Uerdingen in der kommenden Saison in Düsseldorf spielen wird. Die derzeitige Stadionlösung mit dem MSV Duisburg war ebenfalls eine Option für die Zukunft – jedoch wohl eher für den Fall, dass der KFC in der 3. Liga verbleibt.
Das für einen Aufstieg in die 2. Bundesliga nötige Nachwuchsleistungszentrum muss laut den Statuten der DFL nicht zwingend im ersten Jahr der Ligazugehörigkeit vorhanden sein. Bedeutet also, der KFC hätte mindestens bis zum Sommer 2020 Zeit, das Zentrum zur Förderung des Jugendfußballs fertigzustellen. In den Gesprächen mit der Stadt soll der Bau eines solchen Nachwuchsleistungszentrums eine feste Rolle spielen.
Professionelle Trainingsmöglichkeiten findet der KFC in diesen Wochen vor allem am Löschenhofweg vor. Die Nutzung der Anlage des SC Bayer Uerdingen soll nach Angaben von Bayer-Vorstand Jörg Heydel aber im Februar enden. Über eine mögliche Kooperation zwischen den Vereinen sei noch nicht abschließend gesprochen worden.
Knackpunkt ist auch in Krefeld das Geld
Gegenüber unserer Redaktion schloss die Bayer AG, die Eigentümer des Grundstücks ist, zuletzt aber aus, dass der KFC das Trainingszentrum am Löschenhofweg käuflich erwerben könne. Möglich scheint hingegen, dass beide Vereine sich auch in Zukunft auf eine gemeinschaftliche Nutzung des Areals einigen könnten. Knackpunkt dürfte auch hier wieder das Geld sein. Denn auch die Unterhaltung des Bayer-Sportparks ist teuer, Zusatzeinnahmen sind gerne gesehen.