Fußball KFC Uerdingen steht vor richtungsweisenden Spielen

Krefeld · Drittligist am Freitag in Halle. Nächste Woche kommt Karlsruhe.

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Norbert Meier stammt ganz aus der Nähe von Hamburg. In Reinbek geboren kam der heute 60-Jährige im Januar 1990 an den Niederrhein. Er schloss sich von Werder Bremen kommend  Borussia Mönchengladbach an. Mit dem närrischen Treiben auf den Straßen und Kneipen hatte Meier bis dato nicht viele Berührungspunkte, bis ihn sein Mannschaftskamerad Christian Hochstätter mit zum Karneval in die Gladbacher Altstadt nahm. „Ich trank Wasser. Es fiel mir als Norddeutscher schwer mitzuschunkeln. Das war eher Fremdschämen“, sagt Meier heute im Spaß.

In ein paar freien
Stunden am Karnevalszug

Längst hat er das Rheinland und seine Bräuche verinnerlicht, lebt er doch schon seit vielen Jahren in Viersen. Dort wird er  mit seinem Sohn in ein paar freien Stunden am Wochenende den Karnevalszug beobachten. Ansonsten aber steht der Fußball im Zentrum seiner Gedanken. Am Donnerstag begibt er sich mit seiner Mannschaft des KFC Uerdingen auf den Weg nach Halle an der Saale. Dort steht am Freitagabend das Duell mit dem Tabellenvierten an. Altweiber werden die Fußballer also eher auf der Autobahn verbringen. „Wenn die anderen feiern, werden wir auf dem Rastplatz mal winken. Lampions werden wir im Bus nicht aufhängen“, sagt Meier. Der Ernst bleibt bewahrt.

Für den Tabellenfünften der 3. Liga stehen an diesem und kommenden Freitag wichtige Spiele ins Haus. Erst gilt es, in Halle zu punkten. Die Sachsen-Anhalter liegen drei Punkte vor den Krefeldern, Karlsruhe als Tabellenzweiter schon sechs Zähler. Der KSC ist in der nächsten Woche zu Gast beim KFC. Niederlagen sollten sich die Uerdinger in beiden Partien nicht leisten, sonst könnte der Rückstand auf die Mitkonkurrenten um den Aufstieg schon beachtlich anwachsen. „Das sind richtungsweisende Partien“, sagt Meier. Und das, nachdem die Krefelder seit sechs Spielen auf einen Sieg warten.

Aber auch Halle kämpft gegen eine bemerkenswerte Serie an: Seit vier Spielen hat die Mannschaft kein Tor mehr geschossen, dabei dreimal 0:0 gespielt. Gegen Tabellenführer Osnabrück gab es am Wochenende eine 0:2-Niederlage. Für den KFC wird es darum gehen, die guten Ansätze und die länger andauernde Überlegenheit aus dem Münster-Spiel in Tore umzumünzen. „Wir betreiben viel Aufwand, aber wir müssen uns auch belohnen“, sagt Meier. „Wir müssen rigoroser sein, aber immer kompakt bleiben“, gibt er als Ziel aus: „In Halle muss man 90 Minuten dagegenhalten. Grundvoraussetzung ist, Zweikämpfe zu gewinnen und dadurch in bestimmte Situationen zu kommen.“ Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Helau heißt es wohl für die Spieler erst nach dem Training am Rosenmontag.