3. Liga vor der Zerreißprobbe KFC: Rückkehr ins Teamtraining verschoben

Krefeld · Die Diskussionen um die 3. Fußball-Liga reißen einfach nicht ab. Der angedachte Starttermin 26. Mai wurde am Freitag vom DFB gekippt. Noch liege keine politische und behördliche Freigabe zur Wiederaufnahme vor.

Hakim Guenouche und seine Mannschaftskollegen müssen weiter auf den Start ins Mannschaftstraining warten.

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Dazu Vorschläge, die Saison abzubrechen ohne Absteiger, dafür ab Herbst mit einer aufgestockten 24er-Liga zu starten. Oder auch die Teilung der Spielklasse in zwei Staffeln. Gestritten wird viel. Gespielt wird noch lange nicht. Das hat auch den KFC Uerdingen, einer von zehn Befürwortern eines Weiterspielens, dazu veranlasst, den Einstieg ins Mannschaftstraining zu verschieben. Erst wenn ein neuer Starttermin feststehe, so Trainer Stefan Krämer, würde man das Team wieder in Gänze zusammenrufen. „Wir wären bereit gewesen und hatten auch ein Hotel gefunden, was die Quarantäne-Maßnahmen erfüllt hätte“, sagt Krämer. So gehen die Tage weiter, wie sie auch in den zurückliegenden Wochen gelaufen sind: Kleingruppen mit fünf Spielern trainieren räumlich und zeitlich versetzt. Am Samstag gab es noch Einheiten, der Sonntag war für die Spieler frei. Man müsse eben besonders kreativ sein, meint KFC-Trainer Krämer in diesen Tagen, um mehr Abwechslung in die Übungsstunden zu bringen. „Wir geben uns im Trainerstab viel Mühe, geeignete Trainingsformen zu finden. Wir überlegen viel, diskutieren, denken um die Ecke. Es geht darum, das Beste aus der Situation zu machen.“ Fünf Kleingruppen, 25 Spieler sind derzeit im Training, davon drei Torhüter. Nur Robin Udegbe, Khalil Mohammad und Selim Gündüz gehören weiterhin nicht zur Trainingsgruppe.

Die Detailarbeit rückt mehr denn je in den Vordergrund. Übungen, die im Normalbetrieb wegen zu wenig Zeit nicht in Erwägung gezogen wären, werden nun durchgeführt. Dazu zählen: das Anspielen auf den richtigen Fuß, die Körperhaltung, die richtige Stellung zum Ball, aber auch das Absichern des Mitspielers im richtigen Winkel. „Wir arbeiten sehr akribisch an Kleinigkeiten. Damit kann man im Spiel Zeit gewinnen“, sagt Krämer. Dazu werden immer wieder Abläufe für Offensive und Defensive einstudiert, auch Standards und Abschlüsse. Man kann wohl getrost sagen: So gezielt auf einige Elemente wie in den vergangenen Wochen und Tagen hatte sich der KFC wohl noch nie vorbereitet. Allerdings fehlen die Spielformen, das große Miteinander, wo alle Rädchen ineinander greifen müssen. Die erneute Verschiebung des Wiederbeginns der Meisterschaft habe auch im Team für Ernüchterung gesorgt. Der Fokus geht wieder verloren. Man weiß nicht, wie es mit der Liga weitergeht. „Es wäre leichter, wenn man klare Ziele hätte, auf die man hin trainieren könnte“, sagt Krämer.