Der Fußball-Drittligist sehnt Saisonende herbei Der KFC fällt immer weiter zurück
Stefan Krämer hatte keine Lust auf eine weitere Niederlage. Und so schickte er dann doch noch seinen einzig verfügbaren Stürmer aufs Feld. Osayamen Osawe war nur für den „höchsten Notfall“ vorgesehen.
Der 26-Jährige hat gerade einen Muskelfaserriss auskuriert. Eine folgende Muskelverletzung nach einem zu frühen Einsatz wollte man beim KFC Uerdingen unbedingt vermeiden. Jedenfalls sollte Osawe beim Stande von 0:1 gegen Hansa Rostock doch noch einmal ran, wenn auch nur für kurze Zeit. Es waren zehn Minuten. Das Zeichen aber war klar: Auch wenn es tabellarisch für den KFC um nichts mehr geht, wollte man dem Aufstiegskandidaten von der Ostsee bis zum Ende alles abverlangen. So hatte es Trainer Krämer vor dem Spiel verkündet – und so setzte er es auch um: „Die Jungs sind willig. Sie haben alles in die Waagschale geworfen. Es ging mir darum, dass wir uns nichts vorwerfen lassen können, alles reinhauen“, sagt der KFC-Coach.
Spielzeit endet am Samstag mit Heimspiel gegen Viktoria Köln
Die Krefelder sind in den Wochen seit dem 2:1-Auftaktsieg in Mannheim in der Tabelle weiter nach unten durchgereicht worden. Aus den zehn Spielen seit dem Wiederbeginn gab es nur einen Erfolg. Dafür vier Niederlagen und fünf Remis bei einem Torverhältnis nun von 7:14. Die Spielzeit endet am Samstag mit dem Heimspiel gegen Viktoria Köln. Dass das Ende nun absehbar ist, wird so manchen Verantwortlichen im Klub beruhigen, denn die Abstiegszone ist immer ein Stück näher gekommen. Bis zum Chemnitzer FC sind es nur noch sechs Zähler.
In der Tabelle der Rückrunde liegt der KFC auf Platz 18 mit nur vier Siegen. In der Gesamttabelle ist es Rang 13. Mitte Februar war man nach einem 1:0-Erfolg in Ingolstadt sogar einmal Sechster. Und zur Erinnerung: Nach dem 2:1-Erfolg in Mannheim am 30. Mai sah es noch danach aus, als könnten die Krefelder im Aufstiegsrennen eingreifen, eine Aufholjagd starten. Drei Punkte zum Rang drei betrug damals der Rückstand. Doch zunehmende Verletzungen und das mangelhafte Offensivspiel machten es unmöglich. Zudem bei einer Torquote von 0,7 seit dem Wiederbeginn es schwer fiel, noch Gegentreffer zu egalisieren und Siege zu landen. Einsatzbereitschaft hat nicht gefehlt bei den Uerdingern in ihrem vorletzten Saisonspiel in Rostock. Torgefahr aber war auch mit viel Wohlwollen über die 90 Minuten nicht zu erkennen.
KFC-Trainer Stefan Krämer:
„Offensiv fehlen uns alle Mittel“
Die Bilder gleichen sich seit Wochen. Der KFC, der seit mehreren Spielen schon ohne seine Angreifer Tom Boere, Adriano Grimaldi und auch Osawe auskommen musste, entwickelt so gut wie keine Druckphasen und erspielt sich kaum nennenswerte Chancen. „Offensiv fehlen uns alle Mittel“, hatte Krämer nach der 0:1-Niederlage in Rostock gesagt: „Wir verlieren vorne zu viele Bälle. Es fehlt das Durchsetzungsvermögen.“ Auch als Krämer auf ein 3-4-3-System umstellte, um eine „offene Feldschlacht“ zu bieten, gelangen im Angriff kaum gefährliche Aktionen. Eines ist klar: Es dürfte eine arbeitsreiche Sommervorbereitung werden, um die Mängel abzustellen.