3. Liga KFC: Krämer und das Kader-Puzzle

Krefeld · Der KFC Uerdingen sucht die nächsten Mosaiksteine für den Kader. Gino Fechner und Sven Müller dürfen im Test gegen Hannover 96 noch mal vorspielen.

Gino Fechner (l.) und Sven Müller spielen derzeit beim KFC Uerdingen vor. Beide wollen sich für einen Vertrag beim Drittligisten empfehlen.

Foto: BRAUER-Fotoagentur/Stefan Brauer

Obwohl KFC-Trainer Stefan Krämer die Ergebnisse in den Testspielen einer Vorbereitung nicht als Gradmesser nutzt, gefiel dem 53-Jährigen natürlich, was sein Team Dienstagabend gegen den FC Schalke 04 auf die Anzeigentafel gebracht hatte. „Ich hab das Spiel nachts noch geschaut. Stefan Reisinger und die Jungs haben es gut gemacht“, lautete das Urteil des Cheftrainers, der aus privaten Gründen nicht beim Testspiel seines Teams in Gelsenkirchen vor Ort war.

Am Mittwochvormittag nahm Krämer sein Team dann aber beim Athletiktraining am Löschenhofweg wieder selbst unter die Lupe. Von Stolz über den 3:1-Testspielsieg gegen den FC Schalke 04 wollte der gebürtige Mainzer nichts wissen. „Ich glaube nicht, dass jetzt jemand in unserem Team wegen des Sieges abheben wird. Klar, wir haben es gut gemacht, aber solche Spiele hast du immer mal in der Vorbereitung – positiv und negativ gesehen.“ So würde es ihn auch nicht verwundern, wenn in der Vorbereitung mal eine Niederlage deftiger ausfallen würde. Es komme immer darauf an, sagt Krämer, dass Fehler analysiert und abgestellt würden. „Wir sind in der Vorbereitung, die Jungs sollen lernen. Im Ligabetrieb muss es dann sitzen.“

Ein neuer Mittelstürmer
soll noch kommen

Gelsenkirchen, Deutschland 18.08.2020, Torwart Sven Mueller (Testspieler KFC Uerdingen) in Aktion, Fussball, Testspiel, FC Schalke 04 - KFC Uerdingen im Parkstadion in Gelsenkirchen (Foto: BRAUER-Fotoagentur)

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Dennoch, die Richtung, die der KFC in seiner Vorbereitung auf die neue Saison in der 3. Liga eingeschlagen hat, scheint zu stimmen. Defensiv steht das Team stabil, kassierte in Summe gegen die Zweitligisten aus Paderborn und Bochum sowie den Bundesligisten Schalke 04 nur drei Gegentore in drei Partien. Auffällig dabei: Gerade die junge Riege um Stefan Velkov, Fridolin Wagner und Omar Haktab Traoré spielt bislang überraschend abgeklärt.

In der Offensive sorgen Kolja Pusch und Peter van Ooijen für mehr Torgefahr aus dem Mittelfeld. Im Sturm liegen die Hoffnungen weiter auf Osayamen Osawe. Dessen Chancenauswertung aber problematisch bleibt. Adriano Grimaldi und Zugang Heinz Mörschel werden laut Krämer ihren Platz in der Mannschaft finden. Trotzdem soll vorne noch ein neuer Mittelstürmer kommen. „Wir sind da aktuell noch auf der Suche. Wann etwas passiert, kann ich noch nicht sagen, aber wir halten die Augen offen“, sagt Krämer. Auf der Außenbahn plant der Cheftrainer derzeit mit Mike Feigenspann, Christian Kinsombi, Hans Anapak und einem weiteren Zugang. „Obwohl auch Peter van Ooijen außen spielen kann, wie er gegen Schalke gezeigt hat.“ Der Niederländer ist dabei, sein körperliches Defizit aufzuholen. Wie einige weiteren Spieler hatte der Mittelfeldakteur seit dem Frühjahr nicht mehr in einem Pflichtspiel auf dem Platz gestanden. „Wir holen uns jetzt auch die körperliche Grundfitness durch die Testspiele“, sagt Krämer.

Das nächste Freundschaftsspiel findet am Freitag statt – es ist das fünfte Spiel innerhalb von 13 Tagen. Dann geht es zum Zweitligisten Hannover 96. In einem 120-minütigen Mammut-Test sollen alle Spieler des Kaders ihre Einsatzzeit bekommen. Dann werden auch die Probespieler Sven Müller (Tor) und Gino Fechner (defensives Mittelfeld) noch mal genauer unter die Lupe genommen. „Sie haben es gut gemacht gegen Schalke. Wir wollen sie jetzt noch mal sehen und dann werden wir uns entscheiden“, erklärt Krämer.

Müller konnte gegen Schalke durch seine Ausstrahlung überzeugen. Ein klarer Pluspunkt gegenüber dem wieder abgereisten Probetorwart Matthias Hamrol, der zudem ein Jahr lang aufgrund einer Verletzung keinen Rhythmus hatte. „Sven Müller ist voll im Training, er wird auch gegen Hannover spielen“, so der KFC-Cheftrainer. Bei Gino Fechner, dem 42-maligen Drittliga-Spieler, sind zwei Aspekte laut Krämer interessant: „Er kann im defensiven Mittelfeld spielen und in der Innenverteidigung. Zudem fällt er unter die U23-Regel.“ Von diesen Spielern muss der KFC laut Liga-Statut pro Spieltag vier Akteure im Kader haben. Derzeit hat der KFC sechs U23-Spieler.