Nachfolger für Maskottchen-Kostüm gesucht KFC Uerdingen: Suche grauen, gut gelaunten Grotifanten

Andreas Bosheck steckte für seinen Verein jahrelang im Kostüm. Nun muss ein Nachfolger her. Eine Stellensuche.

Das Maskottchen des KFC Uerdingen - der Grotifant. Bis zum Sommer steckte KFC-Fan Andreas Bosheck darin.

Foto: Revierfoto

Krefeld. 14 lange Jahre steckte der leidenschaftliche KFC-Fan Andreas Bosheck im Elefantenkostüm. In diesem Sommer war Schluss. Doch niemals geht man bekanntlich so ganz. Der Mannschaftsbetreuer ist immer noch nah dran. Schließlich muss der neue Mann oder die neue Frau viel mitbringen, was der temperamentvolle Bosheck alles verkörpert hat.

Der Grotifant als Marke — das Casting schnappte nun sogar die Sportschau auf, der Boulevard widmete dem Einheizer an der Seitenlinie schon Sonderseiten. Leidensfähigkeit und Begeisterungsfähigkeit — damit punktet beim KFC der perfekte Bewerber. Die WZ hat sofort knallhart recherchiert, was die Kandidaten noch so mitbringen sollten.

In der Welt der Reichen und Schönen war das Maskottchen immer schon zu Hause. Einmal machte Bosheck seiner Freundin beim ARD-Quiz „Rette die Million“ vor einem Millionenpublikum sogar einen Heiratsantrag. Beim Sender NRW-TV trat er in einem Schönheitswettbewerb der Plüschtiere an, bei Stefan Raab ging es für ihn bei der „TV-Total-Maskottchen-WM“ durch einen Hindernisparcours. Am Ende schaffte er es sogar ins Finale.

Anmerkung der Redaktion: der letzte aus dem Club, der ein WM-Finale erreicht hat, war übrigens Matthias Herget mit der deutschen Mannschaft — 1986 in Mexiko. Leider kam er darin nicht mehr zum Einsatz. Körperliche Fitness ist auf jeden Fall eine wichtige Bedingung. Denn im Plüschgewand wird es ziemlich warm.

Prominente

Das Maskottchen trifft immer als einer der ersten Gastgeber auf die Besucher aus aller Welt. Bosheck begrüßte schon den früheren BVB-Trainer Jürgen Klopp und Sportdirektor Rudi Völler — auch wenn Letzterer für einen Verein arbeitet, den man in der KFC-Gemeinde aus historischen Gründen nicht beim Namen nennen darf. Die WZ tut es trotzdem: Bayer Leverkusen. Dazu später mehr. Er muss darüber hinaus gut zu Kindern sein und auf Menschen zugehen können. Diplomatie ist auf jeden Fall gefragt.

Disziplin

Der neue Mann — oder vielleicht ja auch die neue Frau? — muss zudem über ein hohes Maß an Selbstbeherrschung verfügen. Einst legte sich der Grotifant sogar auf dem Spielfeld mit einem gegnerischen Torhüter an. So trat Fortuna-Torwart Carsten Nulle ihm einmal im Streit gegen den Kopf.

Ein Elefant ist ein Fluchttier, das musste auch der Grotifant schon erleben. Da wollten ihm wild gewordene Fortuna-Fans an den Kragen und jagten ihn über den Platz. So etwas brennt sich in der Seele ein. Heute sind solche Vorfälle unschicklich. Dabei wollte der Grotifant „eigentlich nur schlichten.“ Noch einmal: körperliche Fitness ist wichtig.

Vorwissen

Der Bewerber sollte sich im Vorfeld ein fundiertes Fachwissen über den KFC anlesen. Auf die mit ziemlicher Sicherheit gestellte Frage, wo und wann der Verein gegründet wurde, sollte der Kandidat im Bewerbungsgespräch aus historischen Gründen auf keinen Fall den weltbekannten Chemiekonzern am Kölner Ring nennen.

Die richtige Antwort lautet: am 17. November 1905 im Hotel Kellner an der Ober-straße in Uerdingen. Überhaupt sollte er die Wörter „Bayer“ oder gar „Leverkusen“ vermeiden.

Tipps vom Experten

Andreas Bosheck steht mit Rat zur Seite, falls der Neue Anpassungsprobleme haben sollte: „Er sollte lebendig sein, vielleicht nicht so spektakulär und wild wie ich. Er soll das Publikum animieren, nicht steif herumstehen, die Fans anheizen. Er soll mich nicht kopieren, sondern sein eigenes Ding machen.“