Regionalliga KFC-Ehrenratsvorsitzender Hartmann tritt zurück

Mitgliederversammlung am 22. Januar wird nicht stattfinden. „Ich bin maßlos enttäuscht“.

Ein Bild aus Zeiten, die beim KFC Uerdingen für Aufschwung sorgen sollten. Vom ehemaligen Vorstand, der nach der Insolvenz an den Start ging, ist niemand mehr in einem Amt. Auch Sven Hartmann (l.), der Vorsitzende des Ehrenrates, hat sich nun aus dem Verein zurückgezogen. In der Vergangenheit war es neben Damien Raths (2.v.l.), Andreas Scholten (3.v.l.) und Christoph Lenz (r.) Teil des Vorstandes.

Foto: Dirk Jochmann (DJ)

Der Ehrenratsvorsitzende des KFC Uerdingen, Sven Hartmann, hat am Donnerstagmorgen seinen Rücktritt bekanntgegeben. Nur einen Tag nachdem Hartmann gemeinsam mit seinem Gremium ein Statement auf der Homepage des KFC veröffentlichte, erklärt er nun in einem persönlichen Statement auf Facebook: „Ich bin maßlos enttäuscht darüber, dass die Mitgliederversammlung am 22.01. nicht stattfindet. Meine Kollegen im Ehrenrat und ich haben in den letzten Wochen immer unsere Hilfe angeboten, aktiv bei der Vorbereitung und Organisation zu helfen – als vermittelnde Instanz, damit wir es schaffen, dass der Vorstand gemeinschaftlich mit allen Vorstandsmitgliedern zur Versammlung einlädt. Spätestens aber nach einer Nachricht an uns von Tom Platzer am Montag, in dem er uns eindeutig mitgeteilt hat, dass dies nicht erwünscht ist, haben wir unsere Bemühungen beendet.“

„Aktuell erkenne ich meinen Verein nicht wieder“

Weiter führt Hartmann in den folgenden Sätzen den Grund für seinen Rücktritt aus: „Was mich allerdings persönlich nun noch mehr als das nicht Zustandekommen der MV (Mitgliederversammlung, Anm.d.Red.) schockiert: In den letzten Tagen hatte ich immer wieder direkten persönlichen Kontakt zu Mitgliedern unseres Vereins, die mich um Auskünfte zu unterschiedlichen Themen gebeten haben. Diesem Wunsch bin ich immer gerne nachgekommen.“ So habe Hartmann jüngst unter anderem auch mit einem Mitglied, das er in seiner Mitteilung namentlich benennt, in Kontakt gestanden. Diese WhatsApp-Nachrichten seien laut Hartmann am Donnerstagmorgen im Online-Portal „Reviersport“ zitiert worden. Folgend stellt Hartmann klar: „Ich habe weder gegenüber der Presse noch einer anderen Person diese Aussagen getätigt. Darüber hinaus irritieren mich auch Bedrohungen, die mittlerweile an meine Person gerichtet werden. Ich habe daher die Konsequenzen daraus gezogen und dem Vorstand mitgeteilt, dass ich von meinem Amt als Vorsitzender des Ehrenrats mit sofortiger Wirkung zurücktrete. Seit über 35 Jahren engagiere ich mich auf allen Ebenen beim KFC Uerdingen 05 e.V. – aber aktuell erkenne ich meinen Verein nicht wieder.“

Im Bericht des Onlineportales wird bezieht sich Hartmann in seiner Nachricht an das entsprechende Mitglied auf die Planung der Mitgliederversammlung: „Alles war bereit, alles war zusammengestellt. Wir im Ehrenrat wollten, dass alle Vorstandsmitglieder die Einladung und Dokumente absegnen, damit es nicht heißt, Tom Platzer war wieder außen vor.“ Bereits am Mittwochnachmittag erklärte Hartmann der WZ allerdings, dass er den Vorstand bereits vor einer Woche über die Deadline für die formalen Einladungspunkte der Mitgliederversammlung informiert habe und betont kurz darauf, dass er allen Vorstandsmitgliedern geschrieben habe.

Aufgrund einer nicht veröffentlichten Tagesordnung sowie einer ausgebliebenen Einladung bis zum gestrigen Abend um 23.59 Uhr, ist die Mitgliederversammlung für den 22. Januar nun nichtig. Bereits zuvor standen weitere rechtliche Fragezeichen hinter dem Termin, so beetonte Vorstandsvorsitzender Thomas Platzer stets gegenüber der WZ, dass er keinerlei Information über einen entsprechenden Vorstandsbeschluss gehabt habe. Platzer kündigte bereits vor Ablauf dieser Frist eine Infoveranstaltung für den 20. Januar um 19.05 Uhr im Sportpark Oppum an. Addressiert an die Fans erklärte Platzer in den sozialen Medien: „Dort wollen wir Euch das von Dmitry Voronov auf dem Fantalk vorgestellte Konzept im Detail näherbringen und uns weiterhin konstruktiv mit den Herausforderungen und Chancen unseres Vereins beschäftigen, anstatt wertvolle Zeit und Ressourcen mit internen Rechtsstreitigkeiten zu verschwenden.“