Fußball Levan Kenia bleibt unverzichtbar
Krefeld · Beim Oberligisten KFC Uerdingen hoffen sie auf die Rückkehr des Offensivspielers am Samstagabend im Heimspiel gegen den VfB Homberg.
Am Montag hat Levan Kenia das Training wieder aufgenommen und damit seine selbst verordnete Pause vom Fußball beendet. Den kurzfristigen Rückzug ins Privatleben hatte der Georgier für notwendig erachtet. Schwere Tage musste der Offensivspieler des KFC Uerdingen überstehen. Seinem Sohn ging es dem Vernehmen nach nicht gut, er musste sogar ins Krankenhaus. Kenia wich mehrere Tage nicht von seiner Seite. Doch der Gesundheitszustand habe sich nun gebessert, berichtete Trainer Marcus John am Freitag – und daher kehrte auch der Routinier und Co-Trainer wieder zur Arbeit zurück. Einem Einsatz am Samstagabend (18 Uhr) im Heimspiel gegen den VfB Homberg stehe nichts im Wege, wenn sich der 33-Jährige im Vollbesitz seiner Kräfte wähnt.
Trainer John: „Wir haben
einige Fehler angesprochen“
Das wäre eine positive Nachricht für die Uerdinger, die am vergangenen Wochenende während seiner Abstinenz eine unerwartete 0:2-Niederlage gegen den Abstiegskandidaten FC Büderich erlitten. Die Ergründung des Zustandekommens hat John und seine Mannschaft in den zurückliegenden Tagen beschäftigt. Eine Videoanalyse am Dienstag diente der Aufarbeitung. „Wir haben einige Fehler angesprochen“, erzählte der KFC-Trainer am Freitag: zu behäbig im Spielaufbau, zu wenig Druck nach vorne. „Einschläferung“, so John, dürfe aber nicht die Taktik sein. Vielmehr müssten sich geduldige Phasen mit scharfen Attacken abwechseln, „um den Gegner zu bewegen.“ Heißt: Auch mal sofort in die Offensive übergehen, eine Tempoverschärfung vornehmen.
„Mit wenigen, aber prägnanten Worten gibt er dem Team Halt“
Nun mache aber ein schlechtes Spiel nicht alle Leistungen und Ergebnisse der Vorwochen zunichte. „Das Team war engagiert. Wir müssen uns aber besser anstellen“, sagte Marcus John. Und da kam der Name Levan Kenia ins Spiel. „Er hat uns enorm gefehlt“, fand der KFC-Coach. Der Dribbler ist ein Antreiber. Ein unentwegter Arbeiter, der als verlängerter Arm des Trainers immer eine Doppelrolle ausfüllt. „Er ist einer, der nie lamentiert, immer Gas gibt“, stellte ihm John ein großes Kompliment aus. Physis und mentale Stärke paarten sich im 33-Jährigen, der einst mit dem FC Schalke 04 in der Champions League auflief und auch heute, viele Jahre später, immer noch mit seinen fußballerischen Fähigkeiten eine Ausnahmeerscheinung in der Oberliga darstellt. „Wenn er fit ist, ist er gesetzt“, sagt John über den Offensivmann, der zuletzt sein Revier auf dem linken Flügel hatte. „Mit wenigen, aber prägnanten Worten gibt er der Mannschaft Halt“, sagt Trainer Marcus John über ihn. Einen Kenia hätte der KFC sicherlich auch gegen Büderich sehr gut gebrauchen können, als es nicht gut lief für die Krefelder. Er ist weiterhin unverzichtbar für eine Mannschaft, die sich seit Saisonbeginn schon ein großes Stück weiterentwickelt hat, so manchen Kniff des Georgiers aber hier und da noch benötigt.
Aber auch der Name des Japaners Hinata Gonda fiel in der Analyse. Der Mann von der rechten Seite war offenbar nicht ganz spielfit – was man seiner Leistung auch ansah. Gonda war nicht der Gonda, der überall auftaucht und mit dem man auch auf engstem Raum Kombinationen spielen kann. Seine acht Treffer sprechen Bände, womit er teamintern an erster Stelle steht nach 17 Spieltagen. John erhofft sich auch von ihm gegen Homberg starke Aktionen.
„Eine gute Leistung und ein besseres Spiel sind Pflicht“
Obacht sei geboten vor dem nächsten Gegner, warnte John. Die Duisburger rangen dem souveränen Tabellenführer aus Baumberg in der vergangenen Woche eine Niederlage ab. Der KFC-Trainer erwartet einen selbstbewussten Rivalen. „Wir müssen uns schon anstrengen.“ Aber auch klug spielen: Ein gesundes Maß an Angriffslust sei gefragt. „Nach vorne ist Homberg immer gefährlich.“
Im Hinspiel entkam der KFC mit viel Mühe einer Auftaktniederlage. Die Vorlage zum 2:2-Ausgleich lieferte übrigens Levan Kenia mit einem Eckstoß – Maik Odenthal vollendete. Am Samstag wollen die Uerdinger als Sieger vom Platz gehen, um mit Schwung in die Winterpause zu gehen. Von einem Pflichtsieg will John nicht reden, sagt: „Eine gute Leistung und ein besseres Spiel sind Pflicht.“