Nach dem 2:3: KFC ist schon unter Druck
Niederrheinligist VfR Fischeln muss nach Straelen. Spielt Burhan Sahin als Joker?
Krefeld. Die Fans und alle Beteiligten des KFC Uerdingen erlebten am Mittwochabend ein Deja-Vu in Wuppertal. Wie auch schon im Pokalspiel gegen den 1. FC Mönchengladbach verteilte der Fußball-Niederrheinligist bei der Zweitvertretung des WSV einige Geschenke und lag zur Halbzeit schon zurück.
"Das Abwehrverhalten war eine Katastrophe. Da haben wir drei Punkte schon im ersten Spiel verschenkt", sagte ein wütender Sportchef Wolfgang Maes. Man habe noch nicht einmal gegen eine Spitzenmannschaft verloren.
Die zu späte Ankunft macht Maes zum Teil für das Resultat verantwortlich. Dadurch sei viel Hektik entstanden und der Rhythmus verloren gegangen. Damit die Uerdinger einen Fehlstart verhindern, fordert der Vorstand Sport drei Punkte gegen Aufsteiger Jahn Hiesfeld am Sonntag (15 Uhr) in der Grotenburg. "Es muss von der ersten Minute an knallen. Die Mannschaft ist jetzt gefragt", sagt Maes. Ausfallen wird Uwe Sokolowski, der sich einen Nasenbeinbruch zuzog.
Anders sieht die Situation beim Ligakonkurrenten VfR Fischeln aus. Der Klub aus dem Krefelder Süden hat bereits einen Zähler auf dem Konto und muss am Sonntag zum SV Straelen. Ein hohe Hürde wartet für die Fischelner im Spiel gegen die Mannschaft von Horst Kucharz. Der SVS schloss die vergangene Saison in der Niederrheinliga als Fünfter ab, spielte aber lange Zeit in der Spitzengruppe mit. "Wir bleiben in der gesamten Saison der Underdog der Liga. Es ist wichtig, dass wir uns schnell akklimatisieren", sagt VfR-Trainer Dieter Hußmanns.
Präsident Thomas Schlösser sieht sein Team als krasser Außenseiter. "Ein Unentschieden wäre für mich schon eine Überraschung. Die Mannschaft ist heiß und geht hochkonzentriert in die Partie. Wir wissen aber, dass jeder Fehler in der Liga bestraft wird."
Wie wird die Marschrichtung der Fischelner aussehen? "Wir müssen auf jeden Fall kompakt stehen und bei Standards hellwach sein", sagt Hußmanns. Vielleicht erhält auch der agile und quirlige Burhan Sahin eine Joker-Chance. Das Talent ließ beim Testspiel gegen die Vereinigung der Vertragsfußballer (1:4-Niederlage) mit einem tollen Tor aufhorchen, als er unter anderem Ex-Bundesligatorwart Stefan Wessels mit einem Heber düpierte. "Er hat mir sehr gefallen und wird seine Chance erhalten, aber er muss sich gedulden", sagt sein Trainer. Auch Henning Niedmers und Daniel Jagenburg wussten zu überzeugen.
Francesco Reale hat seine Operation (weiche Leiste) gut überstanden und könnte in drei Wochen wieder ins Training einsteigen. Mike Grühn hat beim Test pausiert (Knieprobleme).
Dem Sportlichen Leiter Jörg Scherbe ist nicht bange: "Ich wäre mit einem Punkt zufrieden, aber Gewinnen ist nicht verboten. Es muss allerdings eine Steigerung zur Vorwoche her. Wir können befreit aufspielen."