KFC Uerdingen Reichwein erlöst die KFC-Fans
Der eingewechselte Torjäger erzielt den späten Ausgleich gegen Essen. Der KFC läuft zweimal einem Rückstand hinterher.
Krefeld. Zwei Rückstände aufgeholt, und am Ende dank Kraftreserven noch auf Sieg gespielt. Doch im Heimspiel gegen den West-Rivalen RW Essen reichte es für den KFC Uerdingen am Dienstag im Nachholspiel nur zu einem 2:2. Allerdings eines, das das Publikum wertschätzte. Und da war ja auch noch der eingewechselte Marcel Reichwein, der mit seinem ersten Saisontreffer in der 84. Minute den Krefeldern den Punkt sicherte. Nach dem Schlusspfiff riefen die KFC-Fans seinen Namen. Das dürfte den bis Dienstag noch glücklosen Angreifer weiter aufmuntern.
KFC-Trainer Michael Wiesinger vertraute der Elf, die am Samstag gegen Wattenscheid begonnen hatte. In einer ausgeglichenen Anfangsphase war es zunächst der Uerdinger Connor Krempicki, der den Essener Schlussmann Robin Heller zu einer Faustabwehr zwang. Danach aber neutralisierten sich beide Seiten, mit zunehmender Spielzeit im ersten Durchgang wurden die Gäste aber aktiver. Nach einem Freistoß war Marcel Platzek zur Stelle, erzielte das 1:0 für Essen per Kopf (25.). Die erste Chance des Spiels, das erste Tor.
Der KFC zeigte sich ein paar Minuten vom Rückstand beeindruckt, es spielte die Mannschaft aus der Ruhrgebietsstadt. Doch dann leisteten sich die Essener einen groben Schnitzer. Ein Abwehrspieler vertändelte den Ball, als er das Spielgerät im Strafraum mit einer Drehung sichern wollte. Dennis Chessa ging dazwischen, traf den Pfosten, im Nachschuss war Oguzhan Kefkir sicher — 1:1 (36.). Die Gäste reklamierten ein Foulspiel, doch Schiedsrichter Martin Thomsen ließ weiterspielen.
Doch dabei blieb es nicht. Auch den Hausherren unterlief noch ein kapitaler Fehler im eigenen Strafraum. Kapitän Mario Erb schoss den herbeieilenden Stürmer Platzek bei einem Klärungsversuch aus der Drehung an, der Ball segelte über Torwart René Vollath ins Tor (42.). Die 1 206 Fans aus Essen auf der Nordtribüne der Grotenburg waren erneut aus dem Häuschen. Die linke Uerdinger Seite mit Kefkir und Chessa agierte diesmal nicht so durchsetzungsstark wie noch gegen Wattenscheid. Auch über rechts kam noch zu wenig.
Nach einer Stunde brachte Wiesinger den offensiven Außenspieler Florian Rüter und Marcel Reichwein für Musculus, während die Krefelder nun mehr Druck aufbauten. Doch die Essener Verteidigung hielt den Angriffen des Aufsteigers vor 5 403 Zuschauern noch stand. Rüter spielte nun in Druckphasen im Tandem mit Krempicki hinter der Spitze. Essen setzte jetzt Konter, besann sich aber sonst nur noch auf das Abwehren.
Wiesinger schickte noch den offensiven Pascale Talarski von der Bank ins Mittelfeld. Die Uerdinger schienen in der Schlussphase dann aber doch noch mehr Reserven zu haben. Rüter ging rechts an seinem Bewacher vorbei, passte nach innen - Reichwein schloss zum Ausgleich ab (84.). Kurz danach segelte noch ein Kopfball von Christopher Schorch am Essener Tor vorbei. RWE bekam die Bälle nun kaum noch aus der eigenen Hälfte gespielt. Beim KFC setzte der Treffer noch einmal Energie frei. Das Publikum erhob sich nun bei jedem Freistoß. Unter Applaus pfiff Thomsen das Spiel in der Grotenburg ab.