Verband entscheidet: Zweite Chance für den KFC?
Am Donnerstag richtet der Verband über das abgebrochene Ratingen-Spiel. In der nächsten Saison soll der Etat reduziert werden.
Krefeld. Den Gürtel enger schnallen. Das hat sich Vorstandsboss Lakis mit seinem Klub KFC Uerdingen vorgenommen. „Wir werden unseren Etat für die kommende Saison grundsätzlich reduzieren“, sagt der Präsident. Dabei sei es egal, ob die Krefelder in der nächsten Spielzeit in der Fußball-NRW- oder Niederrheinliga antreten. Die Zeiten, wo der Klub neue Spieler auch mit Geld an die Grotenburg locken musste, seien vorbei.
Es ist wohl auch ein Ausdruck der neuen Philosophie, vermehrt auf junges Personal zu setzen, die sich Trainer Peter Wongrowitz im vergangenen Sommer auf seine Fahnen geschrieben hat. Dies sei aber auch ein „weiterer Schritt der Konsolidierung des Vereins“, hieß es. „Der KFC ist für junge Spieler attraktiver geworden. Wir haben nun auch andere Trümpfe. Wir sind sportlich im Aufwind und können Spielern auch Perspektive bieten“, sagt der Immobilien-Unternehmer, „es geht eben nicht mehr allein um die Kohle.“
Die Planungen für die kommende Spielzeit laufen, doch die große Variable bleibt der Ausgang des Aufstiegsrennens. Zwölf Verträge laufenzum Saisonende aus, darunter alle drei Torhüter. Auch andere Leistungsträger wie Bastian Pinske, Kapitän Erhan Albayrak, Saban Ferati, Igor Bendovskyi und Michael Lorenz sind noch ohne Kontrakt für die nächste Saison (siehe Kasten). Geduld ist gefragt. „Wir werden mit allen Spielern Gespräche führen. Der Großteil würde gerne blieben“, sagte Lakis. Jeder Kicker steht in den letzten Saisonspielen unter genauer Beobachtung.
Besondere Aufmerksamkeit verdient am Donnerstag ein anderes Ereignis. Die Verbandsspruchkammer tagt über die Vorfälle rund um den Spielabbruch bei Ratingen 04/19 (beim Stand von 2:1 für die RSV). Es geht für den KFC um sehr viel. Bekommt der Tabellenführer eine zweite Chance? Aktuell haben die Krefelder das Heft des Handelns nicht in der Hand. Verfolger Turu Düsseldorf kann mit Siegen in den letzten Spielen den Aufstieg klar machen. „Vor Gericht und auf hoher See sind wir allein in Gottes Hand“, bemüht Lakis ein Sprichwort, um seine Gefühle zur Sportgerichts-Verhandlung in Worte zu fassen.
Er und ein Jurist (entweder Verwaltungsrat Galland oder ein externer Anwalt) werden den KFC in der Sportschule Wedau vertreten. Weitere Zeugen sollen aussagen. „Ein Wiederholungsspiel wäre gerecht“, sagt der Klub-Boss. Streitfrage ist der Grund für den Spielabbruch. Im Bericht des Schiedsrichters Bandurski sind Ausschreitungen der Fans als ein Hauptgrund festgehalten. Aber auch Behandlungen von Verletzten am Spielfeldrand.
Der KFC muss die Aussagen entkräften, fährt aber mit Zuversicht nach Duisburg. „Wir setzen auf den FVN und glauben, dass der Verband daran interessiert ist, den Sachverhalt umfassend aufzuklären“, sagte Verwaltungsrats-Chef Andreas Galland. Der KFC sieht ein, dass die erste Spielunterbrechung wegen randalierender Krefelder Fans ausgelöst wurde. Doch der endgültige Spielabbruch sei ein Ergebnis anderer Faktoren, so der KFC. Wie das Zünden der Feuerwerkskörper (durch Fans von Fortuna Düsseldorf) oder die Verletzten durch den Polizeieinsatz. Dafür könne der KFC nichts, sagt der Verein. Gegen Ratingen geht der KFC in die Offensive. Diese hätten keinen ausreichenden Ordnungsdienst aufgeboten.