Prozess in New York Staatsanwaltschaft sieht FIFA-Funktionäre als schuldig an
New York (dpa) - Nach mehr als vier Verhandlungswochen im FIFA-Prozess hat die Staatsanwaltschaft in ihrem Plädoyer drei ehemalige Fußball-Funktionäre der Selbstbereicherung durch Schmiergelder beschuldigt.
Die Verteidigung hielt nach Angaben der Nachrichtenagentur AP dagegen, dass die Beweise nicht ausreichten, um die drei ehemaligen Funktionäre aus Lateinamerika zu verurteilen. Ein Abschluss der Plädoyers wurde noch für Donnerstag erwartet, danach muss die Jury beraten. Die drei ehemaligen Fußball-Funktionäre Juan Angel Napout (Paraguay), Jose Maria Marin (Brasilien) und Manuel Burga (Peru) hatten zuvor auf nicht schuldig plädiert.
Die drei hätten „Geld für sich selbst genommen, anstelle es dem Interesse der Fußballorganisation zur Verfügung zu stellen“, sagte die stellvertretende Staatsanwältin Kristin Mace vor Gericht in New York. Zwischen 2010 und 2016 hätte Burga rund 4,4 Millionen Dollar Schmiergelder angenommen, Marin 6,6 und Napout 10,5. Im Gegenzug hätten die Drei die Vergabe lukrativer Turnierrechte beeinflusst. Die Beweise reichten nicht für eine Verurteilung, entgegnete Napouts Verteidiger John Pappalardo. „Es gibt nicht einen Cent, dessen Verbindung zu Juan nachgewiesen werden konnte.“
Der Prozess ist der erste, der aus der groß angelegten Untersuchung der FIFA durch die US-Justiz resultiert. Insgesamt sind bislang mehr als 40 angeblich Beteiligte angeklagt.