Fortuna ist auf Suche nach dem Spielglück
Heute kommt es in Braunschweig aber auch darauf an, unbelastet von den sieben sieglosen Pflichtspielen anzutreten. Funkel warnt aber vor dem starken Gegner.
Der zweitbesten Hinrunde von Fortuna Düsseldorf in einer Zweitliga-Spielzeit, wie es Friedhelm Funkel betonte, folgt heute als letzte Aufgabe des Jahres der schwere Gang in Braunschweig. Vorteil für die Mannschaft des 64 Jahre alten Cheftrainers ist die Tatsache, dass sie in diesem Spiel nicht unbedingt als Favorit antritt. Die Tabellensituation scheint das zwar dem Betrachter zu suggerieren, aber die Formkurve der Fortuna ist nicht unbedingt das, was man als aussichtsreich für dieses Spiel bezeichnen würde. Doch auch Eintracht Braun-schweig, ist derzeit punktemäßig und tabellarisch als Elfter nicht gerade auf Rosen gebettet.
Dass in den vergangenen sechs Spielen das gewisse Etwas abhandengekommen ist, was die Mannschaft zuvor ausgezeichnet hat, räumt Friedhelm Funkel ein, obwohl er immer wieder betont, Fortuna sei absolut im Plansoll. „Man darf nicht vergessen, dass wir in der Anfangsphase der Saison auch Glück hatten, da spricht heute niemand mehr von“, sagt Funkel und verweist auf die Schlussphase im Spiel gegen Union Berlin, das noch mit 3:2 gewonnen werden konnte. „Dieses Glück hatten wir gegen Nürnberg nicht, wenn man die Szene mit Raman allein vor dem Torhüter des Gegners betrachtet.“ Dieses Glück muss sich seine Mannschaft jetzt wieder erkämpfen.
Und die Dinge, die gegen den Club schlecht liefen, wurden intern angesprochen. „Das wollen und werden wir gegen Braunschweig besser machen“, sagt der Trainer. Der heutige Gegner ist eine der Mannschaften, die auch Friedhelm Funkel zu den Teams zählt, die sich vor der Saison Hoffnungen auf einen Spitzenplatz gemacht haben. „Für die Eintracht ist das eingetroffen, was viele Mannschaften erlebt haben, die in der Relegation den Sprung nach oben nicht geschafft haben“, meint der 64-Jährige. „Die Braunschweiger haben bisher nicht ihre wahre Stärke zeigen können, obwohl sie bisher nur wenige Spiele verloren und zu viele remis (10 Unentschieden) gespielt haben.“ Seine eigenen Spieler wissen auch, dass es eine schwierige Aufgabe sein wird, bei der Eintracht einen versöhnlichen Jahresabschluss zu erreichen.
„Ich habe für einige meiner Spieler schon kritische Worte nach dem Nürnberg-Spiel gefunden. Aber es ist wichtig, dass dann im Training wieder mit Spaß gearbeitet wurde“, sagte Funkel, der auch in einer solchen Phase darauf achtet, dass der Kopf seiner Profis wieder frei ist. „Da haben dann im Training die jungen Spieler gegen die alten nach langer Zeit auch mal wieder gewonnen“, sagte der Trainer und will damit unterstreichen, dass es keine Depression im Mannschaftsgefüge trotz der sieben Pflichtspiele in Folge ohne Sieg gibt. „Es ist für mich als Trainer superschön zu sehen, wie diese Mannschaft lebt, wie sehr sie in Braunschweig jetzt erfolgreich sein will und wie ambitioniert sie weiterhin ist.“
Die Spieler dürfen Fehler machen. Dass es nicht ohne geht, weiß Funkel, weil er selbst lange genug und erfolgreich selbst gespielt hat. Die körperliche Belastung wird dabei keine Rolle spielen. Es kommt darauf an, ob die Köpfe frei genug sind. Die Profis können alles reinwerfen, weil danach ja Pause bis zum 2. Januar ist. Und es wäre hilfreich, mit einem Erfolgserlebnis in diese zu gehen. Verdient hätte es sich die Mannschaft nach den vielen guten Leistungen und für ihr Engagement auf jeden Fall.