Staatschefin empfängt Argentiniens Nationalmannschaft

Buenos Aires (dpa) - Die argentinische Fußball-Nationalmannschaft ist nach dem verlorenen WM-Finale in Buenos Aires von Staatschefin Cristina Fernández de Kirchner empfangen worden. Die Präsidentin lobte den Teamgeist des Vizeweltmeisters, der dank seines Erfolgswillens so weit gekommen sei.

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„Ihr habt den 40 Millionen Argentiniern verloren geglaubte Werte und Gefühle wiedergegeben“, sagte Kirchner bei dem Empfang im Trainingszentrum des Fußballverbands AFA in unmittelbarer Nähe des internationalen Flughafens von Buenos Aires. „Wir hätten euch gerne den Pokal gebracht“, erklärte Kapitän Lionel Messi. „Hoffentlich haben wir einen Weg aufgezeigt, der weiter verfolgt werden kann“, sagte Mittelfeldstar Javier Mascherano, nachdem ihm die Präsidentin ihm das Mikrofon überreicht hatte.

Kirchner empfahl Gonzalo Higuaín, sich nach dem Zusammenprall im Finale mit DFB-Torwart Manuel Neuer ärztlich untersuchen zu lassen. „Dich hat man ja schön geschlagen“, sagte Kirchner zum Stürmer des SSC Neapel. Nach argentinischer Ansicht hatte es sich dabei um ein elfmeterwürdiges Foul gehandelt.

Die Boeing 737 der Aerolíneas Argentinas mit der Mannschaft an Bord überflog vor der Landung zweimal die Menschenmenge, die sich an der Zufahrtsstraße zum Flughafen Ezeiza versammelt hatte. „Es hätte uns gefallen, auf andere Art zurückzukommen“, sagte Javier Mascherano dem staatlichen Fernsehen beim Verlassen des Flugzeuges.

Einen Tag nach der 0:1-Niederlage nach Verlängerung gegen Deutschland stiegen die Spieler mit ernsten Mienen in einen Bus um, der sie nach der Einreisekontrolle zum AFA-Gelände transportierte. Die Fahrt musste außerhalb des Flughafens auf Schritttempo verlangsamt werden, um durch Tausende von Fans mit argentinischen Fahnen zu kommen.

Am Nachmittag (Ortszeit) sollte das Nationalteam eigentlich am Obelisk im Zentrum der argentinischen Hauptstadt die Fans begrüßen. Eine Tribüne wurde zu diesem Zweck aufgestellt, Tausende versammelten sich davor. Kurz vor der geplanten Abfahrt des Teams gab der Verband jedoch bekannt, dass die Feier nicht stattfinden werde. Die Behörden hätten wegen der Menschenmenge auf dem Weg ins Zentrum davon abgeraten. In der Umgebung des Obelisken war es am Sonntagabend zu schweren Ausschreitungen gekommen.