BVB-Hürde zum Jahresfinale
Nach seiner jüngsten Siegesserie will der WSV morgen in Dortmund 2011 positiv abschließen, ist aber nicht Favorit.
Wuppertal. Vor einer Woche Schalke, am Samstag Dortmund: Mit einer Tour de Ruhr beendet der Wuppertaler SV das für ihn eher triste Fußballjahr 2011. Ob es vielleicht sogar Ruhrfestspiele werden, entscheidet sich am Samstag, falls das Spiel bei der Zweitvertretung der Dortmunder Borussen im altehrwürdigen Stadion Rote Erde (14 Uhr) nicht noch im letzten Moment aus Witterungsgründen abgesagt werden sollte.
Mit einem Sieg könnten die Wuppertaler sich nämlich noch von Platz zehn auf vier hochkatapultieren (falls Fortuna Köln heute Abend gegen RWE nicht gewinnt). „Natürlich wollen wir nach den nächsten drei, vier Spielen auch da stehen“, sagt Trainer Hans-Günter Bruns. Den Weg nach ganz oben betrachtet er trotz der Serie von zuletzt drei Siegen in Folge aber weiter als unrealistisch: „Dafür sind mit Lotte, Trier und Gladbach gleich drei Mannschaften zu weit weg.“
Gegen Dortmund sieht Bruns seine Mannschaft außerdem beileibe nicht in der Favoritenrolle. „Das ist ein ganz starkes Team mit vielen Spielern, die sogar zum Bundesliga-Kader gehören“, schätzt er die Gastgeber als absolutes Regionalliga-Spitzenteam ein. Florian Kringe oder Damien Le Tallec würden wohl bei vielen anderen Bundesligisten spielen. Ivan Paurevic, Marc Hornschuh und Florian Hübner seien U-20 und U 21-Nationalspieler. Andererseits muss Bruns seine zuletzt erfolgreiche Formation zumindest auf zwei Positionen auseinanderreißen. Marcel Landers klagt über eine Muskelverhärtung im Oberschenkel aus dem Spiel gegen Schalke, Jan-Steffen Meier muss mit einer fiebrigen Erkältung das Bett hüten. Eine Absage aus Dortmund würde Bruns nicht völlig ungelegen kommen. Eine Entscheidung darüber fällt aber frühestens heute.
Nicht nur tabellenmäßig würde sich ein Erfolgserlebnis des WSV in Dortmund übrigens positiv auswirken. „Auch für die Stimmung bei der Weihnachtsfeier am Abend wäre das natürlich gut“, sagt Sportvorstand Jörg Albracht. Nachdem er und Bruns einigen Spielern in den vergangenen Wochen eröffnet haben, dass sie einen Wechsel empfehlen oder ihnen bei einem Wechsel zumindest keine Steine in den Weg legen würden, dürfte das allerdings nicht für alle gelten (Vertragssituation siehe Kasten). „Auch ein Jerome Assauer wird es in seiner derzeitigen Verfassung bei uns schwer haben, nun sind die Spieler und ihre Berater am Zug“, sagt Hans-Günter Bruns.
Mit mehr als zwei Neuzugängen zum Trainingsbeginn am 4. Januar rechnet Bruns allerdings derzeit nicht — und das auch nur, wenn gleichzeitig Spieler den WSV verlassen.