Die WSV-Aktie gerät unter Druck

Der Abwärtstrend soll am Samstag gegen die Stuttgarter Kickers gestoppt werden.

Wuppertal. Mit einem blauen Auge ist der Wuppertaler SV bisher davongekommen, denn nach drei sieglosen Spielen beträgt der Abstand zum ersten Abstiegsplatz weiterhin vier Punkte.

Nach dem 0:1 gegen Paderborn und dem 0:2 in München ist der WSV aber wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Die WSV-Aktie gerät unter Druck. Am Samstag steht beim Schlusslicht Stuttgarter Kickers ein Spiel auf dem Plan, das auf keinen Fall verloren werden sollte.

"Der Auftrieb nach dem 5:0-Sieg gegen Aalen ist verpufft, wir stecken wieder voll im Schlamassel", sagt Torhüter Christian Maly. Die spielerisch schwache Leistung beim 0:2 gegen den FCBayern II kommt in dieser Phase der Saison denkbar ungelegen.

Zumal WSV-Trainer Uwe Fuchs weiß: "Die Liga ist sehr ausgeglichen, jedes Spiel kann kippen. Auch die Kickers können punkten und mit einem Sieg den Anschluss wieder herstellen."

Wie der WSV auf den Rückschlag von München reagieren wird, ist angesichts der Verunsicherung ungewiss. "Ich kann die Zügel bis Samstag gar nicht stärker anziehen, weil nicht viel Zeit bleibt. Es geht darum, die Kräfte zu sammeln und uns zusammenzuraufen", sagt Fuchs.

Während die Defensivformation sicher steht, bereitet vor allem das Mittelfeld Sorgen. In der zweiten Halbzeit lief in München so gut wie nichts zusammen, entsprechend hingen die Stürmer in der Luft. Von Tim Jerat und Sven Lintjens müssen deutlich mehr spielerische Impulse kommen, der blasse Steve Müller muss seine Tarnkappe ablegen.

Fuchs stehen bis auf Jan Hammes kaum brauchbare Alternativen zur Verfügung. Mit der Einwechslung von Salih Altin für Lintjens lag er voll daneben. Der Türke schwamm nur mit der grauen Masse mit, nutzte erneut seine Chance nicht. Lintjens hatte zwar einen schwachen Tag, ist aber einer der wenigen Spieler beim WSV, der mit einer Einzelaktion eine Partie entscheiden kann.

Der Ärger war dem 33-Jährigen nach dem Spiel in München deutlich anzumerken. "Wer viele Ballkontakte hat, darf auch Fehler machen. Ich habe in der vergangenen Saison auch in Oberhausen nicht gut gespielt, aber mit einem Freistoß das Tor gemacht. Ich akzeptiere aber, was der Trainer sagt", sagt Lintjens.

Fuchs hatte ihm attestiert, "nicht ins Spiel gefunden zu haben." Vor dem Stuttgart-Spiel kündigte Lintjens an, dass er mit den Trainern und Kollegen sprechen werde. "Vielleicht werde ich mir dabei eine blutige Nase holen, aber es geht um die Sache, um die Existenz des Vereins. Ich will ja nur helfen, schließlich habe ich schon einige Male gegen den Abstieg gespielt", sagt Lintjens.

Gegen die Kickers müsse sich viel ändern, vor allem müsse erfolgsorientierter gespielt werden. Leichter gesagt als getan, denn nur die wenigsten WSV-Spieler sind Instinktfußballer.