Maly bringt WSV aus dem Konzept
Die frühe rote Karte gegen den Torhüter leitet die 0:1 (0:1)-Niederlage in Jena ein.
Jena/Wuppertal. Im Fußball gibt es Niederlagen, die weniger schmerzen. Deshalb, weil die berechtigte Hoffnung besteht, dass sich eine Mannschaft von dem Negativerlebnis nicht in ihren Grundfesten erschüttern lässt. Wenn solche Niederlagen dann noch durch Schiedsrichter-Entscheidungen beeinflusst wurden, sagen Trainer gerne Sätze wie diese: "Das haut uns nicht um, das haben wir schon in der Kabine abgehakt."
So formulierte es auch WSV-Trainer Uwe Fuchs nach dem 0:1 bei Carl Zeiss Jena. Zwar stürzt der WSV wieder auf einen Abstiegsplatz, doch es tauchen keine neuen Zweifel auf, dass das Team nicht weiter stark genug ist, um im Abstiegskampf zu bestehen. Auch WSV-Präsident Friedhelm Runge war sich nach dem Schlusspfiff sicher: "Das war kein Rückschlag. Im nächsten Heimspiel gegen Dresden werden wir das in Ordnung bringen, was uns in Jena passiert ist."
Die erste Niederlage nach fünf ungeschlagenen Begegnungen zeichnete sich für den WSV schon nach fünf Minuten ab. Nach der roten Karte für Torhüter Christian Maly war das taktische Konzept der Mannschaft schon früh über die nahe gelegene Saale gegangen. Maly hatte den Ball außerhalb des Strafraums mit den Händen aufgenommen. Schiedsrichter Thorsten Schriever bestrafte den Bock von "Bob" zurecht mit Rot. "Ich rechne nicht mit mehr als einem Spiel Sperre", sagte Maly, der seinen Fauxpas eingestehen musste.
Ersatzmann Asterios Karagiannis, der sonst nur in der sechsten Liga hält, kam so zu seinem ersten Drittliga-Spiel und machte seine Sache gut. Für ihn musste Andrés Formento weichen, was sich über die verbleibenden 85 Minuten fatal auf das Angriffsspiel des WSV auswirkte. Tobias Damm stand vor allem in der zweiten Halbzeit meist auf verlorenem Posten, ihm versprangen aber auch Bälle.
Den Zorn der WSV-Verantwortlichen zog sich Schiri Schriever endgültig zu, als er vor dem einzigen Tor durch Jena-Stürmer Sebastian Hähnge einen Tritt von Orlando Smeekes an Stefan Lorenz nicht ahndete. "Smeekes hat zugegeben, mich bremsen zu wollen. Das war ein klares Foul", sagte Lorenz, der übrigens Glück hatte, dass ihn Smeekes nicht frontal auf seinem schon einmal operierten rechten Knie (Kreuzbandriss) getroffen hatte.
Während Jena trotz Überzahl dilettantisch agierte, stand der WSV kompakt und kombinierte hin und wieder gefällig. Schwachpunkt war allerdings die kaum vorhandene Torgefahr. "Da fehlte uns die Präzision. Aber viel verbessern müssen wir im Hinblick auf das Spiel gegen Dresden nicht. Vielleicht war die Niederlage für uns ein Hallo-Wach-Effekt, dass nicht alles von alleine geht", sagte Fuchs. Von einer dann wirklich schmerzhaften Niederlage gegen Dresden geht er jedenfalls nicht aus.