Murillo fällt bis Januar aus
Am Samstag (Anstoß 14 Uhr) will der WSV gegen den VfL Osnabrück das Glück erzwingen und den ersten Heimsieg feiern.
Wuppertal. Auf zwei routinierte und für die Mannschaft sehr wertvolle Spieler wird der Wuppertaler SV in den kommenden Monaten verzichten müssen. Sven Lintjens wurde am Montag am Knie operiert und fällt nach seiner Verletzung im Trainingslager in Bitburg nun noch mindestens sechs Monate aus. "Ich wünsche ihm vor allem, dass er wieder gesund wird", sagt WSV-Trainer Uwe Fuchs, der keine Prognose darüber abgeben will, ob Lintjens dem WSV in dieser Saison noch einmal wird helfen können. Neben Lintjens ist auch mit José Valencia Murillo in diesem Jahr nicht mehr zu rechnen. Der Linksverteidiger hat sich in der Schweiz untersuchen lassen und wird wohl um eine Operation an der Achillessehne nicht herumkommen. "Vor Januar rechne ich nicht mehr mit ihm", sagt Uwe Fuchs.
Januar (Murillo), März, April (Lintjens) - das sind Zeiträume, in denen beim Schlusslicht der 3.Liga angesichts der schwierigen aktuellen Situation ansonsten kaum jemand zu denken wagt. "In unserer Lage konzentriert man sich am besten auf banale Dinge, wie zum Beispiel das nächste Spiel", sagt Uwe Fuchs. Auf die Last-Minute-Niederlage seiner Mannschaft in Erfurt hat er weder mit Sonderschichten noch mit Strafeinheiten reagiert und auch mit großen personellen Umstellungen ist zum Heimspiel gegen den VfL Osnabrück (Samstag, 14Uhr) nicht zu rechnen.
"Es liegt sicher nicht an der Gesamtlaufleistung der Mannschaft. Viel wichtiger ist, dass wir die entscheidenden Aktionen mit der nötigen Konzentration und Intensität angehen", fordert der Trainer. Und das gilt vor beiden Toren, denn dem entscheidenden Zweikampf in der Nachspielzeit, den die WSV-Abwehr gegen den Torschützen Cannizzaro im eigenen Strafraum verlor, gingen wieder eine Reihe ungenutzter Torchancen vor dem gegnerischen Kasten voraus.
Zu den stärksten WSV-Spielern in Erfurt zählte einer der jüngsten Akteure. Durch den Ausfall von José Murillo ist Mahmoud Najdi auf der linken Abwehrseite in die Stammformation gerückt und erledigt seine Aufgabe bisher sehr ordentlich. Viel mehr Geduld wird Davide Leikauf aufbringen müssen, für den es mit Marco Neppe eine personelle Alternative gibt. Überraschend war allerdings, dass Leikauf am Wochenende weder in der 3. Liga noch in der Niederrheinliga zum Einsatz kam. Uwe Fuchs wies auf aktuelle schulische Belastungen des 19-Jährigen durch Blockunterricht hin.
Eine Sonderbehandlung erfährt zurzeit auch der älteste Spieler im Kader. So absolviert Fatmir Vata ein individuelles Training mit speziellen Trainingsformen, um sich die Wettkamphärte für die 3.Liga zu erarbeiten. Samstag teilen der älteste und der jüngste Spieler dann vermutlich das gleiche Schicksal - sie nehmen auf der Ersatzbank des WSV Platz und hoffen, dass ihre Mitspieler auf dem Rasen gegen den Aufstiegsfavoriten Osnabrück nicht nur in den entscheidenden Situationen konzentriert und entschlossen zur Sache gehen, sondern auch einmal das nötige Quäntchen Glück haben.
Diese Portion Glück hatte der VfL Osnabrück am Wochenende, als der Heidenheimer Spieler Krebs den Ball in der 90. Minute zum 2:3 ins eigene Tor abfälschte. "Glück hatten wir bisher ja noch in keinem unserer Spiele. Wenn es in einigen Partien nur ein wenig besser gelaufen wäre, dann hätten wir schon zwölf Punkte auf dem Konto", sagt Uwe Fuchs.