Vata: Es muss mehr kommen
3.LIga: Zum Ende seiner Profikarriere will der Albaner mit dem Wuppertaler SV unbedingt den Klassenerhalt schaffen.
Wuppertal. Fatmir Vata kam sich nach der 0:2-Niederlage gegen Erzgebirge Aue wie in einem schlechten Film vor, den er schon einmal gesehen hatte. Die Uraufführung gab es für ihn beim 1:3 in München, bei seinem ersten Einsatz im WSV-Trikot. Die Parallele zu beiden Spielen: Nach dem ersten Gegentor gelang es dem WSV nicht mehr, ins Spiel zurückzukommen.
Während der Auftritt in München über fast 90Minuten indiskutabel war, gab es gegen Aue zumindest in der ersten Halbzeit eine deutliche Steigerung. "Wir spielen 60 Minuten gut und stellen uns dann an wie eine Schülermannschaft. Kaum zu fassen, dass wir wieder mit leeren Händen da stehen", fasste Vata das Geschehen zusammen. Im Klartext: "Wir haben gekämpft und super Fußball gespielt. Aber vorne sind wir nicht so gut und hinten zu wackelig. Ich hätte gerne mit Aue getauscht: schlecht gespielt, dafür gewonnen."
Dabei geht er kritisch mit sich ins Gericht. "Ganz klar, von mir muss mehr kommen. Ich hatte zwei gute Chancen. Aber ich war seit zwei Monaten ohne Spiel", sagt der ehemalige Koblenzer, der sich im Sommer nur eine Woche bei seinem Ex-Klub fithielt. "Das tat mir auch ganz gut, doch mir fehlt eine komplette Vorbereitung. 90Minuten zu spielen, schaffe ich noch nicht." Zumal der ehemalige albanische Nationalspieler im zarten Fußballeralter von fast 38Jahren ohnehin mit seinen Kräften haushalten muss. Uwe Fuchs nahm Vata gegen Aue denn auch nach 62 Minuten vom Rasen.
"Vielleicht wäre es gut, wenn ich am Freitag in Erfurt zunächst auf der Bank sitze und nur in den letzten 30 Minuten spiele. Ich werde mal mit dem Trainer darüber reden, wie wir es am besten machen. Ich muss langsam kommen", sagt Vata, der befürchtet, dass er nach seinem Start von Tempo null auf hundert in den kommenden Wochen körperlich in ein Leistungsloch fällt. Für den Neuzugang kam die englische Woche mit drei Spielen in acht Tagen nicht gerade zu einem optimalen Zeitpunkt.
Blieb Vata in München weitgehend blass, deutete er gegen Aue immerhin an, dass er dem WSV im Abstiegskampf mit seiner Routine und Übersicht helfen kann. Als Ballverteiler hatte er im Zentrum des Geschehens diesmal auch die richtige Position, während er in München auf der linken Seite spielte. Im Spätherbst seiner Profi-Karriere ist der ehemalige Bundesliga-Profi von Arminia Bielefeld nochmals in die 3.Liga gewechselt. "Das ist für mich zwar eine neue Welt. Aber die Unterschiede zur 2. Liga, einmal abgesehen von den Topklubs, sind sehr gering." Trotz der derzeit miserablen Tabellensituation sieht er nicht schwarz für den WSV. "Die Saison ist noch lang. Wir müssen weiter kämpfen. Ich will meine Karriere nicht mit einem Abstieg beenden. Aber ich habe keine Angst um den WSV." Gegen Aue soll es deshalb zunächst einmal der letzte schlechte Film für ihn und seinen neuen Klub gewesen sein.