Pechvogel: Für Mike Rietpietsch war es ein „Riesentag“
Erst sah der WSV-Kapitän beim 0:3 gegen den HSV II die fünfte Gelbe Karte, danach hatte er Einbrecher zu Gast.
Wuppertal. "So einen Tag hast du nicht oft." Mike Rietpietsch muss es wissen, schließlich hat er in seiner Karriere als Profi-Fußballer schon so einiges erlebt. Aber der vergangene Samstag hatte es in sich. Erst die 0:3-Klatsche gegen den HSV. "Wir hätten noch vier Stunden spielen können und hätten kein Tor gemacht", ist sich der 32-Jährige sicher. Im Verlauf der Partie sah er dann die fünfte Gelbe Karte und muss am kommenden Freitag beim Auswärtsspiel in Kiel zuschauen. "Schade, da hätte ich liebend gerne gespielt", sagt Rietpietsch. Schließlich kickte er vor einem Jahr bei den Störchen, kam dort aber nicht recht in Tritt. Da ist noch eine Rechnung offen. Die Krönung eines miserablen Tages erlebte "Riete" aber am Samstagabend beim Betreten seiner Ratinger Doppelhaushälfte. Die hatte zuvor ein Einbrecher heimgesucht. "Die Fächer waren rausgerissen, die Schränke durchwühlt. Geklaut worden sind aber nur 20 Euro aus einem Sparschwein", sagt Rietpietsch. Zwar war der Hund im Haus, hatte aber nicht angeschlagen. "Der ist so groß wie eine Katze." Statt Entspannung auf der Couch lud sich Rietpietsch zu später Stunde Gäste ein: Die Kriminalpolizei suchte nach Fingerabdrücken. "Ein Riesentag für mich", bilanzierte er die Ereignisse. Im Gegensatz zum Sparschweininhalt sei aber sportlich nichts verloren. "Wir sollten das 0:3 nicht so dramatisch sehen. Es ist jetzt nicht alles schlecht, was vorher gut war. Wir haben ganz ordentlich gespielt, aber eben die Chancen nicht genutzt. Reden müssen wir sicher darüber, dass wir zu träge ins Spiel gekommen sind", sagt Rietpietsch. Am Montag kann er nur gewinnen, wenn er bei den Schülern der Grundschule St. Michael an der Leipziger Straße im Rahmen des WSV-Schulprojekts zusammen mit Jean Louis Tavarez die Sportstunde aufmischt. "Die Kinder werden es uns noch am ehesten verzeihen, dass wir verloren haben." Wenig Grund zum Jubeln gab es am Samstag auch für Tobias Damm. Zum verweigerten Foul-Elfmeter in der ersten Halbzeit meinte der Neuzugang aus Mainz verwundert: "Der Schiri meinte, dass es möglicherweise ein Elfmeter gewesen sei. Aber der Assistent habe ihm nichts angezeigt." Hunderttausend Gedanken gingen ihm am Abend nach dem Spiel durch den Kopf. Fazit: "Solche Spiele gibt’s. Jetzt müssen wir uns voll auf Kiel konzentrieren."