Straftraining nach Pokal-K.o.

Die Schlappe bei Turu Düsseldorf machte deutlich, woran es beim WSV weiterhin fehlt.

Wuppertal. Nach dem Pokalaus bei Turu Düsseldorf müssen sich die WSV-Spieler auf die „Tage des Frusts“ einstellen. Frust, den vor allem Trainer Hans-Günter Bruns nach der dürftigen Leistung beim Sechstligisten verspürt.

Waren für Freitag und Samstag im Hinblick auf das spielfreie Wochenende (nächste Partie ist das Heimspiel gegen Kaiserslautern II am Freitag, 21. Oktober, 19 Uhr) nur jeweils eine Trainingseinheit geplant, erhöhte Bruns die Intensität auf jeweils zwei.

Heißt im Klartext: Die Spieler werden im Straftraining „körperlich intensiv“ gefordert, wie es Bruns formulierte. „Damit sie merken, dass ich solche Dinge nicht akzeptieren kann. Unser Spiel in Düsseldorf war unter dem Strich nicht ausreichend. Man muss mehr mit dem Herzen dabei sein, und das werde ich der Mannschaft vermitteln.“ Er glaube, dass die Spieler dies auch akzeptieren werden, denn die Mannschaft habe Charakter.

Nach dem Pokalaus in Düsseldorf werden aber die Baustellen des WSV in dieser Saison immer deutlicher: Die Torwart-Position: Hier scheint mehr denn je Handlungsbedarf zu herrschen. Nach dem nicht fehlerfreien und nervlich angeschlagenen Sascha Samulewicz patzte im Pokal auch Nachwuchsmann Bastian Sube. „Den Ball muss er natürlich haben“, sagt Bruns zum Bock von Sube beim 0:1, bescheinigte ihm aber, zuvor ordentlich gehalten zu haben.

„Prozentual gesehen hat er sicher den geringsten Anteil an der Niederlage“, relativierte Bruns. Nicht ausgeschlossen scheint, dass der WSV für diese wichtige Position nochmals aktiv wird. Robert Semmler (31), der zurzeit beim WSV mittrainiert, hat aber offiziell nur den Status „Trainingsgast“, genau wie Mittelfeldspieler Christian Mikolajczak (30). Zur Frage, ob es zu einer Verpflichtung kommen könnte, sagte Bruns: „Das kann ich jetzt noch nicht sagen.“

Das zentrale Mittelfeldspiel: Insgesamt schafft es der WSV einfach nicht, mehr spielerische Dominanz an den Tag zu legen und einen auch unterklassigen Gegner deutlicher zu beherrschen. Der ehemalige Innenverteidiger Daniel Flottmann ist mehr ein Abräumer, weniger einer, der das Spiel eröffnen kann.

Nachwuchsmann Jan Steffen Meier hat noch nicht wieder an seine unter Ex-Trainer Karsten Hutwelker gezeigten starken Partien anknüpfen können. Konstanz scheint auch Ben Abelski zu fehlen, der gegen Essen ein ordentliches Spiel machte, gegen Turu aber keine Impulse setzen konnte.

Die fehlenden Sturmalternativen. Gegen Turu gab Bruns Bekim Kastrati in der Startformation die Chance, sich den zweiten Platz neben Christian Knappmann zu sichern. Aufgrund seiner schwachen Chancenverwertung dürfte Kastrati diese vertan haben. Zwar traf Jerome Assauer gegen Essen, aber auch ihn muss Bruns mental weiter aufbauen.