Regionalliga West Westfalia Rhynerns Defensive ist anfällig

Der Regionalliga-Aufsteiger hat bereits zehn Gegentore kassiert.

Gegen Rhynern spielte der WSV in den vergangenen Jahren häufig in der Vorbereitung. Am Freitag geht es erstmals um Punkte.

Foto: Fischer, A. (f22)

Wuppertal. Am Freitag (19.30 Uhr, Stadion am Zoo) trifft der Wuppertaler SV zum allerersten Mal in einem Pflichtspiel auf Westfalia Rhynern. Fast jedoch wäre es dazu noch immer nicht gekommen. Zwar war der Verein aus dem größten Stadtteil von Hamm im vergangenen Mai als Vize-Meister der Oberliga Westfalen erstmals in seiner Vereinsgeschichte in die vierte Liga aufgestiegen — dem Jubel darüber aber folgte alsbald große Ernüchterung: Der Westdeutsche Fußball-Verband nämlich wollte den Blau-Weißen die Zulassung zur Regionalliga nicht erteilen.

Stein des Anstoßes war die fehlende Unbedenklichkeitsbescheinigung für das Stadion von Lokal-Rivale Hammer SpVgg. Auf der heimischen Anlage am Papenloh dürfen die Partien gegen Essen, Aachen, Oberhausen, Uerdingen und den WSV nicht ausgetragen werden. Bis zum Stichtag für Spielgenehmigungen aber hatte seitens der Stadt Hamm nur eine Absichtserklärung für die geforderten Baumaßnahmen wie Fan-Trennung vorgelegen. Erst die drohende Lizenz-Verweigerung durch den WDFV setzte die Mühlen der Bürokratie in Gang.

„Die Erleichterung war groß und unsere Freude riesig. Duelle mit RWE, Aachen oder dem WSV werden Höhepunkte“, sagte der Vorsitzende Arnulf Kleine und Trainer Holger Wortmann meinte: „Wir haben immense Lust auf diese geile Liga.“ Doch wie lange kann dieser Spaß anhalten? Mit einem Etat von lediglich 100 000 Euro dürfte der Klassenerhalt für Westfalia Rhynern eine hohe Hürde darstellen.

Im Kader stehen fast ausnahmslos viertliga-unerfahrene Akteure wie der Vietnamese Thanh-Tan Tran. Halt geben soll dem Team Routinier Salvatore Gambino. Der Offensiv-Allrounder bestritt einst 45 Bundesliga-Spiele für Borussia Dortmund, den Fehlstart des Neulings aber konnte der 33-Jährige nicht verhindern. Nach vier Partien steht erst ein Punkt zu Buche. Weil sich besonders die Defensive mit schon zehn Gegentreffern als anfällig erweist. Beim WSV geschlagen geben will sich der Außenseiter deswegen aber noch lange nicht. „Wir werden uns wie gegen jeden Kontrahenten mit allen Mitteln wehren“, sagte der sportliche Leiter Martin Schiffer.