WSV gibt Samstag ein brisantes Jahres-Endspiel

Gegen Emden geht es am Samstag im Stadion (14Uhr) darum, nicht auf die Abstiegsränge abzurutschen.

Wuppertal. Die Situation vor dem letzten Spiel des Jahres ist prekär für den Wuppertaler SV Borussia. Seit sieben Spielen kein Sieg - eine Niederlage am Samstag gegen Kickers Emden (14 Uhr, Stadion Zoo) könnte bedeuten, dass die Mannschaft in der Dritten Liga auf einem eisigen Abstiegsplatz überwintern muss.

Ein Schicksalsspiel für den Trainer, der ob der harmlosen Spielweise der Mannschaft und einiger Personalentscheidungen zuletzt von außen harte Kritik einstecken musste? "Nein", sagt Präsident Friedhelm Runge und stärkt seiner sportlichen Leitung demonstrativ den Rücken (siehe Bericht unten).

"Ich wünsche mir einfach für das Spiel am Samstag, dass wir die Kräfte bündeln", sagt der so gestützte Trainer Christoph John in seiner betont sachlichen Art. Weitere Hoffnung, dass die Mannschaft gegenüber der hilflosen Vorstellung gegen Erfurt besser da steht, gibt die Rückkehr von Michael Lejan (nach Sperre) und Tim Jerat (überwundene Erkältung). "Ansonsten wird sich personell nicht viel ändern", sagt John, der sich aber bei der Aufstellung wie immer nicht in die Karten schauen lassen will.

Mehr als fraglich ist allerdings ein Einsatz von Dirk Heinzmann, der noch einen dicken Bluterguss am Sprunggelenk hat. Dort ist ein Band gerissen.

Weiter im Kader sind die U23-Spieler Lars Marten und Glen Akama-Eseme, denen John gute Leistungen bescheinigt. Ob sie wieder in der Startformation stehen, ließ er aber offen. Klar ist, dass mit den länger verletzten Schäfer, Erfen, Markolf und Neppe frühestens zum Trainingsauftakt am 5.Januar wieder zu rechnen sein wird.

Wie stark ist die Mannschaft wirklich, wenn einmal alle Mann an Bord sind und sich einspielen können? Holt John alles aus ihr heraus oder ist sie personell zu schwach für die dritte Liga? Das sind die Fragen, die derzeit unter den Nägeln brennen. Gesucht wird offiziell ein linker Verteidiger und eine Offensivkraft als punktuelle Verstärkungen. "Es gab das ein oder andere Gespräch, nach dem letzten Spiel wird man sicher klarer sehen, wer eventuell zu haben ist", sagt Sportdirektor Carsten Pröpper.

Ein Wiedersehen gibt es am Samstag auf jeden Fall mit dem Ex-WSV-Spieler Nils Pfingsten-Reddig, der bei Emden bisher deutlich mehr Akzente gesetzt hat als der Ex-Emder Nermin Celicovic auf WSV-Seite. Das Spiel der Emder am Dienstag gegen Bayern München II (0:2) hat sich John auf der Tribüne angeschaut und auch "Schwächen gesehen". Auch Emden hat zuletzt zweimal verloren - bei 35 Punkten und Platz drei allerdings eher zu verschmerzen.

John denkt zurück an das 0:1 im Hinspiel. "Das war für beide Mannschaften irgendwie Richtung weisend für den weiteren Saisonverlauf." Auf etwas Ähnliches hoffe er auch am Samstag - nur anders herum.