WSV-Spieler bei der Wuppertaler Tafel
Am Montagmittag machten sich zwei Fußballer bei der Wuppertaler Tafel als Servicekräfte nützlich.
Wuppertal. In ungewohnter Arbeitskleidung waren gestern die beiden WSV-Spieler Stefan Lorenz und Björn Weikl aktiv. In weißen Einwegschürzen teilten sie ab 12 Uhr bei der Wuppertaler Tafel Mittagessen aus. Weikl schaufelte grüne Bandnudeln auf die Teller, Lorenz goss Wurstscheiben in Tomatensoße darüber. Gut 120 Portionen gingen innerhalb einer halben Stunde über den Tresen.
Als "Nachschlag" gab’s einen WSV-Schal, den der WSV-Marketing-Verantwortliche Philipp Tychy jedem Gast um den Hals legte - falls gewünscht.
Auch hier war die Nachfrage ordentlich, auch wenn einige Besucher mit Fußball und WSV eher wenig anfangen konnten. "Trotzdem klasse, den kann ich gut gebrauchen, wenn es jetzt kalt wird", sagte ein Mann mit Essenstablett.
Die Idee zu der Aktion hatte WSV-Pressesprecher Thorsten Hesse, der den WSV nicht nur sportlich, sondern auch sozial ins Bewusstsein rücken will. "Die Tafel ist eine wichtige Einrichtung, die wir auch zukünftig unterstützen werden", sagte Hesse. So holt inzwischen nach jedem Heimspiel des WSV der Tafel-Transporter übriggebliebene Lebensmittel aus dem Stadion ab.
"Man macht sich schon Gedanken darüber, wie die Leute, die hier essen, finanziell über die Runden kommen", sagte Lorenz. Kollege Weikl lobte das WSV-Engagement.
"Ein guter Zug des Vereins, den Leuten zu helfen, denen es nicht so gut geht." Der Hobbykoch ("querbeet und sehr nahrhaft") gab in diesem Zusammenhang seinen jüngeren Mannschaftskameraden einen Tipp mit auf den Weg.
"Die sollen mit ihrem Geld vernünftig umgehen und sparen. Als Fußballer in der 3. Liga verdient man nicht so viel, dass man nach der Karriere nicht mehr arbeiten müsste", sagte Weikl. Sprach’s und schaufelte wieder grüne Bandnudeln.
Wolfgang Nielsen, Vorsitzender des Vereins Tafel, freute sich über die Aushilfs-Servicekräfte, obwohl er zugeben musste, dass er mit Sport im Allgemeinen und Fußball im Besonderen wenig gemein hat. "Ich könnte hier vielleicht im Wett-Essen mithalten." Wichtiger war ihm auch gestern, dass jeder Gast satt wurde.
"Man muss als Christ handeln und die Menschen in den Arm nehmen. Ohne die Tafel wäre Wuppertal noch ärmer."