WSV sucht den Böllerwerfer: „Wir müssen den faulen Apfel finden“

WSV sucht nach dem Böllerwurf von Homberg den Übeltäter.

Foto: Kurt Keil

Wuppertal. Schockzustand beim WSV: Nach dem Böllerwurf von Homberg fürchtet der Oberligist, dass die „gute Arbeit der vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter der vergangenen Monate mit so einer Aktion infrage gestellt ist“, sagte WSV-Sportvorstand Achim Weber am Sonntagnachmittag.

Er fordert den bislang unbekannten Werfer auf, sich beim Verein zu melden. „So kann er der Auswertung der Polizeibilder aus dem Weg gehen.“ Ein „echter“ WSV-Fan könne es ohnehin nicht gewesen sein, vermutet Weber. Denn ein solcher würde dem Verein nicht in dieser Weise schaden. Mit Vorverurteilungen wollte er sich am Sonntag zurückhalten, schließlich könnte es ja auch jemand gewesen sein, der gar nicht zum Umfeld des WSV gehört. „Wir können über die Unterstützung unserer Fans in Homberg 90 Minuten komplett stolz sein. Dann flog der Böller. Jetzt müssen wir den faulen Apfel im Korb finden. Wir werden gegen ihn vorgehen, denn solch ein Verhalten werden wir uns nicht bieten lassen.“

Dass auf den WSV eine Geldstrafe zukommen wird, ist für Weber klar. Ob die nach 90 Minuten abgebrochene Partie auch mit drei Punkten für Homberg gewertet wird, ist dagegen offen. Oberliga-Staffelleiter Clemens Lüning sagte am Sonntag: „Da es sich um einen Spielabbruch handelt, muss die Spruchkammer entscheiden. Eine Wertung der Partie ist noch nicht absehbar. Mehr will ich dazu nicht sagen, weil es ein schwebendes Verfahren ist. Der Schiedsrichter hat einen Sonderbericht angefertigt.“

Weber geht davon aus, dass das Spiel nicht mit 2:0 für Homberg gewertet wird. „Sollte dem aber so sein, brauchen wir sicher keinen Einspruch einlegen.“

Unmittelbar Leidtragender des Böllerknalls war Schiedsrichterassistent Tim Grevelhörster. „Er hat erhebliche Hörschäden, hört doppelt und hat ein Pfeifen auf dem Ohr“, sagte am Sonntag Andreas Thiemann, Vorsitzender des Verbandsschiedsrichterausschusses im Fußballverband Niederrhein. Er ließ keinen Zweifel daran, dass durch die Verletzung des Assistenten der Spielabbruch gerechtfertigt gewesen sei.