WSV und OFC haben noch Saisonträume
Drittligisten treffen am Mittwoch (19 Uhr) am Bieberer Berg aufeinander und benötigen Siege.
Offenbach. Träume sind bei Kickers Offenbach schon oft nicht in Erfüllung gegangen. Zum Beispiel 1950, als das Endspiel um die deutsche Meisterschaft gegen den VfBStuttgart mit 1:2 verloren ging. Oder 1959, als auch der zweite Versuch misslang, den Titel auf den Bieberer Berg zu holen. Damals unterlag der OFC in einem denkwürdigen Finale Eintracht Frankfurt nach Verlängerung mit 3:5.
Inzwischen fristen die Kickers, die am Mittwochabend im heimischen Stadion am Bieberer Berg auf den WSV treffen (Anstoß 19 Uhr), als Pendler zwischen der Zweiten und Dritten Liga ihr Dasein und hatten sich nach zuletzt fünf sieglosen Spielen in Folge für diese Saison eigentlich schon von der Rückkehr in das Bundesliga-Unterhaus verabschiedet. Eigentlich - denn dann gab es zwei Siege hintereinander und sofort ist der leidgeprüfte OFC-Anhänger wieder voller Hoffnung und verzeiht auch einem zuvor heftig kritisierten Spieler. Mirnes Mesic brachte die Offenbacher mit seinem zehnten Saisontreffer beim 2:0 in Heidenheim auf die Siegerstraße. Vom Buhmann zum Liebling - Mesic nimmt es sportlich gelassen. "So ist das Leben für einen Stürmer eben. Sechs Wochen triffst du keinen Möbelwagen und dann gelingen dir zwei ganz wichtige Tore. Solche Phasen gibt es, sie sind nicht zu erklären. Mal gelingt gar nichts, dann klappt wieder alles", sagt der 32-jährige Bosnier.
Sein Trainer jedenfalls kann nun wieder rechnen. "Wir sind dabei, aber wir dürfen jetzt keinen Punkt mehr liegen lassen", sagt Wolfgang Wolf und fordert vor dem Spiel gegen den WSV volle Konzentration. Sein Faustpfand ist die Defensive. Unter der Regie von Wolf sind die Kickers in zehn Spielen achtmal ohne Gegentreffer geblieben. Und vorne soll es wieder der Torjäger aus Doboj richten. "Wir müssen gegen Wuppertal nachlegen, denn wenn da oben einer patzt, dann müssen wir da sein", sagt Mesic, ergänzt aber: "Allerdings haben wir in den vergangenen Wochen wohl schon zu viel verspielt. Daher glaube ich eher nicht, dass es noch reicht."
Solche Luxussorgen hätte der WSV gerne. Nur mit einem Sieg könnte das Fünkchen Hoffnung auf den Klassenerhalt weiter glimmen. "Der Druck liegt eher bei Offenbach, denn die wollen nach oben. Wir müssen von der ersten Minute an im Hexenkessel hellwach sein und dürfen nicht nur reagieren sondern müssen auch agieren", sagt WSV-Trainer Peter Radojewski.