Celikovic lässt WSV weiter hoffen
Später Ausgleichstreffer zum 1:1 (0:0) gegen Werder Bremen II erhält den Wuppertalern ihre Minimalchance.
Wuppertal. Entscheidung vertagt. Mit seinem späten Ausgleichstreffer zum 1:1 (0:0) gegen den SVWerder Bremen II hat Nermin Celikovic (89.) dem Wuppertaler SV zumindest noch einmal eine Galgenfrist im Abstiegskampf verschafft. Der Punktgewinn bringt den Tabellenvorletzten zwar keinen Schritt näher an die Konkurrenz heran, doch er hält zumindest die Moral in der Mannschaft vor den entscheidenden Spielen hoch.
Entsprechend zuversichtlich gab sich Interimstrainer Peter Radojewski, der eine deutliche Steigerung seiner Mannschaft gegenüber dem Braunschweig-Spiel gesehen hatte, nach der Partie. "Es hat mir unter der Woche sehr viel Spaß gemacht, mit der Mannschaft zu arbeiten. Angesichts der Lage sollte man vielleicht nicht von Spaß reden, aber es erfordert schon eine gewisse Lockerheit und Freude bei den Spielern, um unser Ziel noch zu erreichen", sagte Radojewski.
Der WSV hatte sich trotz einer ganzen Reihe von verletzten Stammspielern in der ersten Spielhälfte Vorteile erarbeitet und erspielt, doch drei gute Torchancen durch Bernhardt, Fischer und Dressler wurden vergeben. Nach der Pause, als es für die Wuppertaler praktisch um ihre letzte Chance ging, waren allerdings die Bremer das stärkere Team, während bei einigen WSV-Spielern der Aktionsradius kleiner wurde. Radojewski wechselte aus, setzte aber nicht voll auf Offensive, sondern musste auch Löcher im Mittelfeld stopfen. "Man hat einigen Spielern angemerkt, dass sie in den vergangenen Wochen nicht regelmäßig über 90 Minuten gehen mussten", erklärte Radojewski den Leistungsabfall.
Ungemach drohte dem WSV gegen die langen Bremer nun besonders bei Standardsituationen. Doch nicht nach einer der vielen Ecken geriet der WSV in Rückstand, sondern durch einen von U21-Europameister Sandro Wagner direkt verwandelten Freistoß. Glück hatte der WSV kurz darauf, als sich Bahadir Incilli, der ansonsten unauffällig seine Arbeit neben Mitja Schäfer in der Innenverteidigung verrichtete, im eigenen Strafraum in den Beinen von Onur Ayik verhakte. "Das war die spielentscheidende Aktion", sagte Bremens Coach Thomas Wolter, der einen klaren Strafstoß gesehen hatte. Doch so kam der WSV wenig später zum Ausgleich, und hatte durch Mitja Schäfer in der Nachspielzeit sogar noch die Chance auf den Siegtreffer. Der wäre allerdings angesichts des Leistungsabfalls nach der Pause glücklich gewesen.
Aus sieben noch ausstehenden Partien muss der WSV vermutlich noch mindestens 15 Punkte holen. Dies trauen der Mannschaft nach dem Spielverlauf des vermeintlichen Abstiegsendspiels allerdings nur noch die optimistischsten Fans zu. So bleibt nur die Hoffnung auf eine weitere deutliche Steigerung, denn drei Punkte sind auf dem Bieberer Berg Pflicht.