Endspiel-Stimmung am Zoo
Gegen Werder Bremen II muss der WSV am Samstag im Stadion (Anstoß 14 Uhr) siegen. Aber auch die Hanseaten stehen unter Druck.
Wuppertal. Die Reaktion auf das 0:3 gegen Eintracht Braunschweig war Enttäuschung pur. "Gegen Braunschweig kann man verlieren, doch es kommt auf die Art und Weise an wie und die hat mir überhaupt nicht gefallen. Heute hat bei uns alles gefehlt, was ein Fußballspiel ausmacht. Leidenschaft, Emotionen, Aggressivität und das gegenseitige Helfen. So hatten wir von der ersten Minute an keine Chance."
Was sich zunächst anhört wie die Aussagen von WSV-Interimstrainer Peter Radojewski am vergangenen Samstag, sind die Worte von Thomas Wolter.
Der Übungsleiter von Werder Bremen II musste nämlich am Mittwoch gegen den gleichen Gegner mit demselben Resultat die Segel streichen und befindet sich mit seiner Mannschaft nun wieder mittendrin im Kampf um den Klassenerhalt und damit vor einem Abstiegs-Endspiel beim Wuppertaler SV (Samstag, 14 Uhr, Stadion am Zoo). "Mir war vor einigen Wochen bereits klar, dass wir noch nicht aus dem Schneider sind, aber ich hoffe, dass jetzt alle aufgewacht sind", sagte Kapitän Sandro Stallbaum nach dem Abrutschen auf Platz 17.
Auch Trainer Thomas Wolter sieht die Probleme seiner Mannschaft eher im mentalen Bereich als im sportlichen Leistungsvermögen. "Wir haben schließlich schon 37 Punkte geholt. Da kann ja nicht alles schlecht gewesen sein", sagt der 46-Jährige, der beim Spiel gegen den WSV nicht über die Wupper gehen möchte.
"Das ist eine ganz wichtige Begegnung, denn es geht gegen einen direkten Konkurrenten. Deshalb müssen wir aus dem 0:3 gegen Braunschweig ganz schnell unsere Lehren ziehen und vor allen Dingen lernen, nach einer solchen Niederlage schnell wieder aufzustehen."
Wolters Hoffnungsträger bei diesem Unterfangen ist ein Spieler, der persönlich vorgemacht hat, wie man zurückkommt. Sandro Wagner war am Mittwoch der einzige Gewinner beim Verlierer. Der 22-Jährige, dem im Juni 2009 beim 4:0 gegen England im Finale der U21-Europameisterschaft in Schweden zwei Treffer gelangen, feierte nach einem Kreuzbandriss und über sechs Monaten Pause sein Comeback. "Es war klar, dass er nicht gleich drei Tore für uns schießen würde, aber Sandro hat gezeigt, dass er etwas bewegen kann", sagte Wolter.
Das möchte Wagner auch gegen den WSV. "Es geht für ihn darum, langsam wieder Fuß zu fassen, sich gegen andere Gegenspieler zu beweisen und die eigenen Möglichkeiten auszutesten. Dafür ist jedes Spiel ein wichtiger Schritt", sagt Bremens Cheftrainer Thomas Schaaf. Für Werders Zweite könnten es zudem wichtige Schritte zum Klassenerhalt sein.