Radojewskis Plan geht nicht auf
Das 0:3 des WSV in Braunschweig beschleunigt die Talfahrt. Sieben Punkte fehlen bis zu den Nichtabstiegsplätzen.
Wuppertal. Unter dem Strich bleibt grenzenlose Enttäuschung. Nichts wurde es für den WSV in Braunschweig mit dem erhofften positiven Effekt, den ein Trainerwechsel zuweilen auslöst. Interimstrainer Peter Radojewski wurde nur einen Tag nach der Beurlaubung von Uwe Fuchs in Braunschweig ins kalte Wasser geworfen und musste wie schon sein Vorgänger feststellen, dass der WSV eine Reihe von "Nichtschwimmern" an Bord hat, die den Anforderungen der 3. Liga einfach nicht zu genügen scheinen.
Mit 0:3 (0:0) unterlag der Tabellenvorletzte gegen Eintracht Braunschweig und lieferte bis auf eine ordentliche Defensivarbeit vor der Pause wie schon gegen Wacker Burghausen einen fußballerischen Offenbarungseid ab. Angesichts der Harmlosigkeit, die der WSV über die gesamte Spielzeit vor dem gegnerischen Tor erkennen ließ, gibt zurzeit weder PlanB (interne Lösung mit Interimstrainer Radojewski) noch Plan C (kurzfristige Verpflichtung eines neuen Cheftrainers) große Hoffnungen auf den rechnerisch noch möglichen Klassenerhalt.
Peter Radojewski hatte ebenfalls einen Plan und baute die Mannschaft auf einigen Positionen um. Doch grundlegende Probleme wie die mangelnde individuelle Klasse lassen sich so nicht abstellen. Romas Dressler blieb als Sturmspitze genauso wirkungslos wie in vielen Spielen zuvor Tobias Damm. Der WSV kam zu keinem gefährlichen Torschuss und war nicht in der Lage, sich in der gegnerischen Hälfte festzusetzen, da es im Spielaufbau haperte.
Das hatte Folgen, denn nach der Pause konnte Braunschweigs Trainer Thorsten Lieberknecht unbesorgt den offensiver ausgerichteten Marco Calamita für Damir Vrancic einwechseln und so den Druck auf die Wuppertaler Abwehr erhöhen. Zuvor hatten die Braunschweiger genauso fehlerhaft und planlos nach vorne agiert wie der WSV und sich dafür ein Pfeifkonzert zur Pause eingehandelt.
Doch Calamita entschied mit seinen beiden Kopfballtreffern die Partie, die für den völlig frustrierten Stefan Lorenz mit einer gelb-roten Karte in der Nachspielzeit endete. Kurz zuvor hatte Dennis Kruppke per Strafstoß für den 3:0-Endstand gesorgt.
"Die erste Hälfte ging in Ordnung, aber nach dem 0:2 waren die Köpfe meiner Spieler dicht. Wir müssen sehen, dass wir sie schleunigst frei bekommen", sagte Peter Radojewski, der nur von Spiel zu Spiel denkt und das Pokalmatch gegen den Landesligisten VfLTönisberg (Mittwoch um 19.30 Uhr, Krefelder Grotenburg) nutzen will, um sein Team für das Abstiegsduell gegen Werder Bremen II (Samstag um 14 Uhr, Stadion am Zoo) wieder in Fahrt zu bringen. Sieben Punkte beträgt allerdings seit Ostern der Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze.