Fußball-Regionalliga WSV: Gütetermin mit Ex-Trainer

Wuppertal · Mögliche Veränderungen im Kader ziehen sich wohl bis zum Januar hin.

Mit Ex-Trainer Andreas Zimmermann (l.) – hier mit Sportdirektor Karsten Hutwelker – versucht sich der WSV vor Gericht zu einigen.

Foto: Otto Krschak/OTTO KRSCHAK

Mitte Januar will sich der Wuppertaler SV zu seinen weiteren Planungen äußern. Das teilte Vorstandssprecher Alexander Eichner auf Anfrage der WZ mit. Für eine Zwischenbilanz nach dem unter Eichner und seiner Vorstandskollegin Melanie Drees im Frühjahr eingeleiteten Umbruch inklusive Rettungsmaßnahmen und deren Erfolgsaussichten sei es noch zu früh, da bis zum 31. Dezember noch einiges passieren könne, so Eichner. Es ist kein Geheimnis, dass er finanziell auf der Suche nach Investoren für eine eventuelle Ausgliederung ist, immer wieder hieß es, eine Unterschrift stehe in Aussicht.

Auch im Bezug auf mögliche Veränderungen des Kaders im Winter ist noch nichts konkret. „Ich gehe davon aus, dass sich das bis in den Januar hinziehen wird“, sagte Sportdirektor Karsten Hutwelker am Freitag. Er hatte von der Möglichkeit von vier bis fünf Veränderungen gesprochen, ohne dass der Etat zusätzlich belastet werden dürfe. „Ob sich das realisieren lässt, müssen wir sehen, in die eine wie die andere Richtung“, so Hutwelker. Er habe mit den Spielern, die für einen Wechsel in Frage kämen, gesprochen und ihre Berater informiert. Nun warte er auf deren Antwort.

Viktor Maier will wieder
voll einsteigen

Eine Antwort gibt es inzwischen von Stürmer Viktor Maier (30), der nach seinem Kreuzbandriss aus dem März im Spiel gegen Aachen und der anschließenden Reha zuletzt wieder eingeschränkt mit der Mannschaft trainiert hatte. „Er sieht seinen Weg beim WSV noch nicht beendet und will versuchen der Mannschaft in der Rückrunde zu helfen“, berichtet Hutwelker und ergänzt, „er ist Teil der Mannschaft und jeder erfahrene Spieler tut uns gut“.

Bruttogehalt von Ex-Trainer Zimmermann betrug 1200 Euro

Mit seinem im Oktober beurlaubten Trainer Andreas Zimmermann zeichnet sich unterdessen eine Einigung ab. Am Donnerstag hatte es einen Gütetermin vor dem Wuppertaler Arbeitsgericht gegeben, bei dem Zimmermann von Anwalt Horst Kletke vertreten wurde, der einst auch Ex-Sportdirektor Manuel Bölstler im Rechtsstreit gegen den Wuppertaler SV zur Seite gestanden hatte. Basierend auf einem Bruttomonatsgehalt von 1200 Euro von Zimmermann, schlug das Gericht eine Abfindung von 3600 Euro, also in Höhe von drei Monatsgehältern vor, wie Tobias Apfelbaum von Rot-Blau.com, der die Verhandlung als Zuhörer verfolgte, berichtet.

Bis November hatte der WSV Zimmermann noch bezahlt. Der hatte sich über die Trennung damals wie heute tief enttäuscht gezeigt, betont, wie viel Herzblut er in den WSV gesteckt habe. Sportdirektor Karsten Hutwelker hatte die Kündigung damit begründet, dass die Leistungskurve der Mannschaft nach drei Auftaktsiegen nach unten zeige und der Trainer geforderte Veränderungen nicht umgesetzt habe. Nach einem enttäuschenden 0:2 gegen Bonn, dem siebten Spiel in Folge ohne Sieg, hatte der Vorstand sich von Zimmermann getrennt, Hutwelker die Verantwortung dafür übernommen.

Zimmermann hat noch ein Widerspruchsrecht

Der WSV, vertreten durch Vorstand Melanie Drees und Anwalt Elmar, erklärte sich mit dem Gütevorschlag des Gerichts einverstanden. Zimmermann hat allerdings noch bis zum 14. Januar Zeit, Berufung einzulegen. Die 1200 Euro brutto, die er, wie in der Verhandlung dargelegt, als Trainer vom WSV erhalten hat, entsprächen im übrigen nicht dem Mindestlohn für einen Vollzeitjob. Ob es einer war, müsste Zimmermann anhand von Belegen nachweisen. Offenbar gab es auch keinen unterschriebenen schriftlichen Vertrag, sondern nur einen Vertragsentwurf.

Karsten Hutwelker wollte sich zur Personalie Zimmermann am Freitag nicht mehr äußern. Er hatte damals das Ziel Klassenerhalt in Gefahr gesehen und selbst interimsmäßig das Traineramt übernommen. Seit sieben Liga-Spielen ist jetzt Alexander Voigt auf ehrenamtlicher Basis Trainer. An diesem Status Voigts soll sich laut WSV vorerst auch nichts ändern, so lange der Verein nicht die finanziellen Mittel habe. Mit der Arbeit von Voigt zeigte sich Hutwelker unterdessen sehr zufrieden.