Zwanziger für Veröffentlichung des FIFA-Berichts
Zürich (dpa) - Theo Zwanziger will sich als Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees bei seinen Amtskollegen für eine Veröffentlichung des kompletten Untersuchungsberichts zu den WM-Vergaben an Russland und Katar einsetzen.
„Dies werde ich jetzt betreiben“, sagte der frühere DFB-Präsident der „Bild“-Zeitung. Er gehe davon aus, dass es ein Verfahren geben werde, so der ehemalige Chef des Deutschen Fußball-Bundes. Er schloss auch Sanktionen gegen Exko-Mitglieder nicht aus. „Nach den Verfahren muss das Gesamtergebnis der WM-Vergabe bewertet werden“, sagte Zwanziger.
Der deutsche Richter Hans-Joachim Eckert hatte die WM-Gastgeber Russland (2018) und Katar (2022) in seinem Bericht vom Vorwurf der Bestechung im Vergabe-Prozess freigesprochen und eine Neuvergabe der Turniere ausgeschlossen - trotz Unregelmäßigkeiten von fast allen neun WM-Kandidaten vor der umstrittenen Vergabe im Dezember 2010.
Zwanziger scheidet im kommenden Jahr aus der sogenannten Regierung des Weltverbandes FIFA aus. Für ihn rückt DFB-Chef Wolfgang Niersbach nach. Ligapräsident Reinhard Rauball hatte sogar eine Abspaltung des europäischen Verbandes UEFA von der FIFA ins Gespräch gebracht. „Eine Option, über die ernsthaft nachgedacht werden müsste, ist sicherlich, dass die UEFA sich von der FIFA löst“, sagte Rauball dem „Kicker“.