Gladbach quält sich mit Raffael-Tor zum Rekord
Mit dem 1:0 gegen Freiburg gelingt der Borussia der siebte Sieg im siebten Heimspiel.
Mönchengladbach. Sein Name hat Klang und Melodie. Und er wird seit Sonntag auf ewig mit der Geschichte von Borussia Mönchengladbach verbunden sein: Raffael Caetano de Araujo. Und vielleicht ist es auch nur ein Zufall, dass ausgerechnet der Brasilianer, seit Saisonbeginn erst beim Club und erklärter Lieblingsschüler seines Trainers Lucien Favre, dieses eine entscheidende Tor gegen den SC Freiburg erzielte.
Sieben Heimsiege zum Saisonstart ist ein Rekord in der 113 Jahre alten Vereinsgeschichte. Raffaels Treffer löschte am Sonntag die 27 Jahre Bestmarke aus der Saison 1986/87 mit sechs Start-Heimsiegen aus. „Ich bin so gut wie noch nie. Es macht mir Spaß hier. Wir verstehen uns gut“, sagte Raffael, der sein immerhin siebtes Saisontor erzielte. Favre, der mit Raffael bereits beim dritten Verein nach dem FC Zürich und Hertha BSC zusammenarbeitet, sagte: „Er hat das gewisse Etwas. Das kann man nicht lernen. Das hat Raffael im Blut.“
Wie das aber mit Rekorden oft so geht, ist der Weg dorthin mitunter auch ein beschwerlicher. So am Sonntag auch gegen agile, lauf- und zweikampfstarke Freiburger. Denen dann aber doch eine Flüchtigkeit unterlief, als Patrick Herrmann mustergültig Oscar Wendt bediente, der nach gut einer Stunde für Raffael auflegte.
Eine Kombination, die Gladbachs Trainer mehr interessierte als der Rekord. „Es war schwer heute. Aber es war nicht unverdient. Der Rekord ist gut für die Mannschaft, für Gladbach. Für mich ist das nächste Spiel wichtig“, sagte Favre. Und das wird gegen Schalke 04 am kommenden Samstag sein. Den direkten Verfolger. Und Gladbach spielt wieder im Borussia-Park. So könnte der Trainer weiter an der Geschichte des Erfolgs mitschreiben. Denn Gladbach sammelt eifrig Punkte — wenn auch mit einer anderen Spielweise als in jener Saison vor zwei Jahren, die den Club am Saisonende auf Platz vier sah. Wie jetzt auch — mit nur einem Zähler weniger als in der Saison 2011/12. Seinerzeit spielte Favres Team Konterfußball. Jetzt ist Gladbach bestrebt, das Spiel zu dominieren — mit einer Offensivabteilung, wie es sie in der Liga nur auf den Champions-League-Plätzen gibt.
Gladbachs Aufschwung mit jetzt fünf Ligasiegen in Folge begründet sich aber im stabilisierten Defensivverhalten. Bei nur zwei Gegentoren sammelte das Team zuletzt 15 Punkte. Favre hingegen mahnt, ruhig zu bleiben. „Im Zweifel müssen wir auch ein 0:0 akzeptieren.“ Raffael war da am Sonntag entschieden anderer Ansicht.