Vor Bundestagswahl Große Verbände fordern Sportminister in neuer Regierung
Berlin · Seit den Sommerspielen 1992 geht es mit dem deutschen Sport stetig bergab. Die drei wichtigsten Verbandspräsidenten fordern ein Umdenken in der Politik.
Die drei wichtigsten deutschen Sportverbände haben sich für einen Sportminister in der neuen Regierung ausgesprochen. Das bekräftigten die Präsidenten Bernd Neuendorf vom Deutschen Fußball-Bund, Thomas Weikert vom Deutschen Olympischen Sportbund und Friedhelm Beucher vom Deutschen Behindertensportverband gegenüber der Zeitung „Die Zeit“. Bislang ist das Sportressort im Bundesinnenministerium angesiedelt.
„Wir brauchen endlich eine Stelle, an der alle Fäden zusammenlaufen und die die Interessen des Sports im Bundeskabinett vertritt“, sagte DFB-Boss Bernd Neuendorf. „Und die muss analog zur Kultur idealerweise im Kanzleramt angesiedelt sein.“
Fassungslosigkeit über Stellenwert von Sport in Deutschland
Die drei Verbandschefs fordern nach der Bundestagswahl im Februar auch eine Erhöhung der Sportförderung um jährlich zwei Milliarden Euro. „Ich bin einfach nur fassungslos, dass heute in Berlin und anderen Städten viele Kinder von Fußballvereinen nicht aufgenommen werden, weil die Infrastruktur fehlt“, sagte Neuendorf. Sport müsse in Deutschland endlich den Stellenwert erhalten, der ihm gesellschaftlich zustehe.
DOSB und DBS wollen außerdem die geplante Bewerbung für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2036 oder 2040 forcieren. Seit den Sommerspielen 1972 in München sind bislang alle deutschen Olympia-Bewerbungen gescheitert.
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