„Allerwichtigste Spiele“ für Frauen in WM-Qualifikation

Köln (dpa) - Die deutschen Handball-Frauen wollen sich für die WM am Jahresende in Serbien qualifizieren. Dafür müssen sie in Hin- und Rückspiel die Ukraine ausschalten.

Der ungeliebte President's Cup steht im Willi-Daume-Haus in Dortmund. „Ich habe das Ding nicht angefasst“, beteuerte Heine Jensen. Der Pokal für den peinlichen 17. Platz bei der WM vor zwei Jahren in Brasilien ist dem Dänen nicht geheuer - wenngleich es die erste Trophäe für ihn als Bundestrainer der deutschen Handball-Frauen war. In diesem Jahr will sein Team nicht wieder nur die Trostrunde gewinnen, sondern die Rückkehr in die Weltspitze vorantreiben.

Dafür muss sich die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) aber zunächst für die WM vom 7. bis 22. Dezember in Serbien qualifizieren. Am Sonntag in Oldenburg und am 9. Juni in Kiew ist in Hin- und Rückspiel die Ukraine der Kontrahent um einen freien Platz. „Wir wollen im Dezember unbedingt nach Serbien“, gab Jensen das Ziel aus.

Dass gerade die Ukraine dafür ausgeschaltet werden muss, hatte nach der Auslosung wenig Begeisterung erzeugt. Denn der WM-17. von 2009 hat sich den Ruf eines Angstgegners erworben. Bei der EM 2010 demontierte die Ukraine die deutsche Mannschaft mit 33:23 und besiegelte damit deren Turnier-Aus nach der Vorrunde. Während das DHB-Team als 13. nach Hause fuhr, belegte die Ukraine Rang zwölf.

Heine Jensen ist fein raus. Er kennt diese Pleite nicht aus eigenem Erleben, weil er sein Amt erst in der Folge der Pleite angetreten hatte. „Damit habe ich mich nicht beschäftigt. Wir werden versuchen, damit vernünftig umzugehen“, sagte der Däne. Doch acht seiner aktuellen Spielerinnen waren seinerzeit in Norwegen bereits dabei. „Das ist die Chance für eine Revanche“, stellte der Bundestrainer klar, „es geht jetzt um diese zwei Spiele.“

Seit dem 24. Mai bereitet sich die deutsche Mannschaft intensiv auf die Ausscheidungsspiele vor. Nach zwei Trainingstagen hatte das Team am vorigen Sonntag in Berlin ein Test-Länderspiel gegen Polen mit 25:28 verloren und damit die Generalprobe verpatzt. Mangelnde Abstimmung in der Abwehr und zu viele leichte Fehler im Angriff waren die Ursache dafür. „Jetzt haben wir gesehen, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben, um auf ein höheres Niveau zu kommen“, hatte Jensen festgestellt und Besserung versprochen: „Wir schaffen das. Die beiden nächsten Spiele sind die Allerwichtigsten.“

Im Gegensatz zum Vergleich mit Polen wird dann auch wieder Kerstin Wohlbold mit von der Partie sein. Zuletzt in Berlin hatte die Spielmacherin vom deutschen Meister Thüringer HC wegen eines Infektes und der Einnahme von Antibiotika nur auf der Tribüne gesessen. Und auch Torhüterin Clara Woltering, die gegen Polen ebenfalls wegen eines Infekts nicht gespielt hat, ist wieder auf dem Posten.