Bergischer HC: Das Derby gegen Gummersbach steht an
Derby-Zeit im bergischen Land: Mittwochabend spielt der BHC in Gummersbach. Moen setzt Akzente.
Es ist das einzige echte Derby, das der Bergische HC in der Handball-Bundesliga zu bestreiten hat. Am Mittwochabend (20.15 Uhr) tritt der Tabellendrittletzte beim VfL Gummersbach an. Der Aufsteiger fordert den Altmeister. Drei Europapokal-Titel in Folge sammelte der VfL in den vergangenen Jahren und spielte auch in der Bundesliga eine gute Rolle. Eine erstaunliche Bilanz für einen Verein, der sich in der Konsolidierungsphase befindet.
Doch in dieser Saison zeigt der beständige Aderlass an Leistungsträgern Wirkung. Der VfL steht aktuell nur einen Platz und einen Punkt besser als der BHC, hat sogar ein wesentlich schlechteres Torverhältnis. Dem Team fehlt die Konstanz, teilweise auch die Leidenschaft und einige Leistungen brachten selbst die eingefleischten Fans auf die Palme. Besonders die zwei Pleiten gegen Lemgo (zuhause 23:32) und Lübbecke (25:40). In Ost-Westfalen lagen die Gummersbacher nach einer Viertelstunde 0:11 zurück. Dass die Mannschaft es auch anders kann, zeigte der gute Auftritt beim 28:28 gegen Berlin. Die Big-Points gegen Hildesheim und Hüttenberg holte der VfL zwar, aber in Flensburg setzte es wieder eine 27:43-Pleite. Der 41:23-Erfolg am vergangenen Wochenende in der dritten Runde im Europapokals gegen Maliye Milli Piyango SK hatte keine große Aussagekraft. Zu schwach war der türkische Vertreter.
Gegen den BHC wird es ein ganz anderes Spiel geben, ein Duell zweier Mannschaften, die mitten im Abstiegskampf stecken. „Die Konstellation ist in etwa so wie vor unserem Spiel in Hildesheim“, sagt BHC-Trainer HaDe Schmitz. Also der nächste Kampf auf Biegen und Brechen. „In Gummersbach müssen wir mehr als nur gut spielen. In der entscheidenden Phase müssen wir auch mit der letzten Konsequenz auftreten. Die hat uns zum Beispiel gegen Berlin gefehlt“, sagt Kirstoffer Moen.
Der Norweger verkörpert den Kämpfer schlechthin beim BHC. In der Schlussphase des Berlin-Spiels sorgte er mit kraftvollen und entschlossenen Aktionen am Kreis dafür, dass der BHC an den Füchsen dran blieb. Für Moen ist die Partie übrigens die letzte mit Schnäuzer. Wie mehrere andere Bundesliga-Handballer, allen voran Flensburgs Torschützenkänig Anders Eggert, ist Moen Teil der jährlichen weltweiten Aktion „Movember“. Im Monat November wollen die Spieler das Bewusstsein für Prostatakrebs in die Öffentlichkeit schärfen. Die Bartträger sammeln Spenden und werben für die Vorsorgeuntersuchung. „Für mich war klar, dass ich da mitmache, da mein Freund Bjarte Myrhol (ebenfalls Bundesliga-Handballer, d. Red.) an Hodenkrebs erkrankt war“, sagt Moen. Aber nach dem Gummersbach-Spiel komme der Schnäuzer wieder ab. „Denn richtig gut sehe ich damit nicht aus“, sagt Moen und lacht.