Handball BHC überzeugt nur in der Abwehr voll

Wuppertal/Essen · Beim 28:26 Sieg gegen den künftigen Liga-Rivalen lässt der Handball-Erstligist viele klare Chancen ungenutzt.

Die BHC-Abwehr, hier mit David Schmidt und Max Darj vor Thomas Mrkva, funktionierte gut.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Der Test des Bergischen HC beim Tusem Essen war ein besonderer. Zwar musste die Partie aufgrund der noch geltenden Beschränkung auf 300 Zuschauer vom Düsseldorfer ISS Dome in den Sportpark „Am Hallo“ verlegt werden, doch Gastgeber Essen nutzte die Gelegenheit dennoch, um Publikum einzulassen. So trat der BHC am Samstag zum ersten Mal seit dem 5. März vor zumindest ein paar Fans an. „Auch wenn es nicht so viele waren, hat es deutlich mehr Spaß gemacht als unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu spielen“, meinte Jeffrey Boomhouwer nach dem 28:26-Erfolg im Duell der beiden Handball-Erstligisten.

Hinze: „Am Ende muss
der Ball auch ins Tor.“

„Wir wollten uns in der 6:0-Abwehr noch weiter steigern. Das ist uns sehr gut gelungen“, lobte Sebastian Hinze in seiner sportlichen Bilanz. Der Coach testete verschiedene Varianten, zum Beispiel mit Lukas Stutzke und Max Darj im Zentrum, wo Csaba Szücs (Leistenbeschwerden) erneut fehlte. „Die Abwehr hat auch gut gestanden, wenn wir im Block gewechselt haben. Da ist es manchmal schwieriger, in den Rhythmus zu finden.“

Aus der gut aufgestellten Deckung mit Tomas Mrkva im Tor (Christopher Rudeck spielte mit Fußproblemen vorsorglich nicht) folgt bei den Löwen traditionell ein starkes Tempospiel. Auch das funktionierte, so dass zwei frühe Tusem-Führungen (5:2 und 7:5) kein Problem darstellten. Allerdings ließ der BHC bereits in der ersten Halbzeit viel liegen. Alexander Weck hatte bei drei Latten- und Pfostentreffern Pech, aber auch Boomhouwer und viele andere vergaben teilweise komplett freie Chancen.

Eine Halbzeitführung sprang für die Gäste dennoch heraus. Tomas Babak hatte eine gute Phase mit vielen gewonnenen Zweikämpfen und drei Treffern binnen fünf Minuten. Zuvor war es Maciej Majdzinski, der sich auf der rechten Seite mehrere Male durchgesetzt hatte. Die Treffer zum 14:12 zur Pause besorgten Ragnar Johannsson und Boomhouwer.

Nach Wiederanpfiff unterstrichen die Bergischen schon früh, dass sie die Partie gewinnen würden. Linus Arnesson, Fabian Gutbrod und David Schmidt sorgten für Gefahr im Positionsangriff. Von 14:13 bauten die Löwen ihren Vorsprung konsequent auf 19:13 aus. Trotzdem kamen die Essener immer wieder auf. Zunächst verkürzten sie auf 19:21, kurz vor Schluss holten sie einen 22:27-Rückstand noch fast auf und beendeten die Partie mit 26:28 – ein aus Tusem-Sicht versöhnliches Ergebnis.

„Es ist eine Sache, das Spiel über 60 Minuten zu kontrollieren, eine andere, das Maximum herauszuholen. Das haben wir nicht geschafft“, zeigte sich BHC-Trainer Sebastian Hinze nach Spielschluss dann auch eher unzufrieden. „Wir machen eigentlich ein gutes Spiel, aber am Ende muss der Ball auch ins Tor. Wir haben aus sehr guten Positionen einfach viel zu viel liegengelassen.“

BHC: Mrkva - Babak (3), Stutzke (3), Majdzinski (3), Schmidt (3), Johannsson (3), Arnesson (2), Gutbrod (2), Bergner (2), Boomhouwer (2), Weck (1), Damm (1), Gunnarsson (1), Fraatz (1), Nikolaisen (1), Darj.