Handball-Bundesliga BHC kehrt gegen Minden in die Erfolgsspur zurück
Wuppertal/Solingen · Beim 26:23-Heimsieg in der Solinger Klingenhalle überzeugen die Löwen vor allem in der Abwehr.
Im ungewohnten schwarzen Trikot trat der Bergische HC gegen GWD Minden an – eigentlich wollte man diese im Pokal in Lemgo getragen haben, dort ging dies aber nicht aufgrund der gegnerischen Dressfarbe. Schwarz gleich Trauer? Diese Formel ging aus Sicht der Löwen glücklicherweise nicht auf. Vor rund 2200 Zuschauern in der Klingenhalle bezwang der BHC das Team aus Ostwestfalen mit 26:23 (14:10) und verschaffte sich nach drei Meisterschaftsniederlagen in Folge Luft. „Wir haben über 60 Minuten hinweg eine geile Abwehr hingestellt“, lobte der überragende Schlussmann Tomas Mrkva seine Vorderleute – gemeinsam feierte man mit den glücklichen Fans.
Die Hausherren boten gleich zu Beginn die Zutaten, die erforderlich für ein Erfolgserlebnis waren: Überzeugung im Tempospiel (Linus Arnesson), Stopp-Fouls und Blocks (Kristian Nippes), Torhüter-Paraden (Mrkva) – es sah vielversprechend aus. Aber es war auch nicht fehlerfrei. Ein vergebener Siebenmeter von Arnor Gunnarsson oder ein Fehlpass von Arnesson im Gegenstoß taten weh.
Damm scheitert und
kontert grandios
Dennoch ging die Anfangsphase an das Heim-Team, 6:2 stand es nach zwölf Minuten. Sebastian Damm war zunächst frei durch an Mindens Keeper Malte Semisch gescheitert, ehe er nur Sekunden später den nächsten Gegenstoß lief: Tor und Zeitstrafe gegen GWD-Shooter Christoffer Rambo. Das zweifache Überzahlspiel in Hälfte eins trug allerdings keine Früchte – gepaart mit vergebenen Hochkarätern von Damm oder des am Kreis unentwegt schuftenden Max Darj, gelang es so zunächst nicht, sich noch weiter abzusetzen.
Und das trotz einer im ersten Durchgang herausragenden Defensiv-Arbeit. Dann taten Kapitän Nippes & Co. doch das, was ihnen zuletzt fremd geblieben war. Sie belohnten sich auf der Zielgeraden des ersten Durchgangs mit gekonnten Aktionen hinten wie vorne und gingen zurecht mit einem 14:10-Polster in die Kabine. Einer der Hauptgaranten: Jeffrey Boomhouwer, der in den ersten 30 Minuten alle vier Siebenmeter verwandelte. „Die gesamte Mannschaft hat nicht schlecht gespielt“, lobte der mit neuen Treffern beste BHC-Torschütze seine Nebenleute zurückhaltend.
Mit viel Esprit kamen indes die Gäste zurück aufs Feld, gleich zwei sehenswerte Tore nach Kempa-Trick sorgten für ein Raunen auf den Rängen. In Lemgo hatte sich solch einer als Wirkungstreffer entpuppt. Das BHC-Spiel war nun ebenso von Fehlwürfen (Fabian Gutbrod, Boomhouwer-Dreher) geprägt, wie auch von misslungenen Aktionen im Spielaufbau. Die Folge: 16:16 nach 38 Minuten und Auszeit von Coach Sebastian Hinze.
Tomas Mrkva zwischen den Pfosten war es in dieser heiklen Phase zu verdanken, dass nicht noch mehr Gegentreffer fielen. Großartig, was der tschechische Nationalkeeper abwehrte. Und dann ging es ab der 43. Minute Schlag auf Schlag: Rot gegen Max Staar und Zeitstrafe gegen den nach dem Seitenwechsel überragend treffenden Rambo – der BHC nutzte den Vorteil diesmal konsequent aus und schob sich wieder auf 21:17 (45.) davon. Gunnarsson fühlte sich bei seinem Treffer von Semisch angegangen, jetzt war Feuer unterm Dach. „In der Phase haben wir den Grundstein zu unseren Gunsten gelegt“, analysierte Mrkva später sachlich.
Obwohl die Abschlussschwäche der Hausherren eine Weile Spannung garantierte, lag die Wende nicht mehr in der Luft. Erneut war es Tomas Mrkva, der mit einem gehaltenen Siebenmeter gegen Rambo die letzten Zweifel beseitigte. Der Rest war Jubel und Erleichterung.