Bergischer HC BHC legt in Hildesheim nach
Handball: Beim 33:28-Auswärtserfolg hatte der Zweitliga-Favorit immer die bessere Antwort.
Hildesheim. „Lasst uns den großen Favori-ten gemeinsam ärgern“, peitschte Hildesheims Hallen-sprecher zu Beginn der zweiten Halbzeit ein. Tatsächlich musste der Bergische HC am Sonntag in der engen Volksbank-Arena von Eintracht Hildesheim für seinen 33:28 (16:14)-Sieg eine Energieleistung bringen, um beide Punkte mit ins Bergische nehmen zu können. Zumindest 45-Minuten waren die tapfer kämpfenden und sich nie aufgebenden Gastgeber mit dem BHC auf Augenhöhe. Die Löwen kletterten durch den zweiten Sieg im zweiten Spiel auf Platz fünf.
Von Beginn an bekam die Mannschaft von Sebastian Hinze den Kampfgeist des Aufsteigers durch betontes Einsteigen und hitzige Stimmung in der Halle zu spüren. Die BHC-Mannschaft um Regisseur Tomas Babak tat also das einzig Richtige und versuchte, Ruhe ins Spiel zu bringen. Das gelang zunächst auch ganz gut. Zwar kamen die Bergischen weniger aus dem Spiel zu Toren, doch durch die konsequente Einhaltung der vorgegebenen Linie bekam Arnor Gunnarsson immer wieder vom Siebenmeterpunkt aus die Chance, zum Erfolg zu kommen. Auch wenn der körperlich gut gebaute Hildesheim-Keeper Jakub Lefan gegen den Isländer von Außen kaum ’was anbrennen ließ, vom Punkt hatte er keine Chance.
So schien die Partie beim 7:3 (11.) den erwarteten Lauf zu nehmen. Doch plötzlich wies die Abwehrformation des BHC große Lücken auf. Weder gegen die Rückraumtreffer des wie aufgedreht spielenden Savvas Savvas, noch gegen die Ableger an den Kreis fand sie die richtigen Mittel. Überhaupt war das Abwehrzentrum die große Problemzone der Gäste, die es besonders im ersten Durchgang nicht schafften, die Räume zuzumachen. Dadurch brachten sich die in roten Trikots spielenden Bergischen fast selbst unnötig in Bedrängnis. Sebastian Hinze sah allerdings auch in dieser Phase Gutes von seiner Mannschaft. „Auch wenn wir in dieser Zeit noch einiges haben liegenlassen, haben wir gut dagegengehalten und sind die Wege gegangen“, analysierte der Coach zutreffend, dass heute der breitere Kader gewonnen habe.
Genau das zeichnet den BHC in dieser Saison offensichtlich aus. Egal, wen Hinze aufs Feld schickte, es gab keinen Leistungsabfall. Den Hildesheimern merkte man dagegen immer mehr an, dass sie dieses Tempo wohl nicht mehr lange mithalten könnten. Wohl auch deshalb beobachtete Sebastian Hinze für seine Verhältnisse schon tiefenentspannt die Geschehnisse auf dem Feld.
So kam es, wie es kommen musste. Zum einen funktionierte der Innenblock immer besser, zum anderen strapazierte der nach 22 Minuten für den unglücklich haltenden Bastian Rutschmann ins Tor gekommene Christopher Rudeck mit zwei, drei Paraden das Nervenkostüm der Hildesheimer. Milan Kotrc mit drei Treffern und ein Tempogegenstoß über Maciej Majdzinski sorgten dann dafür, dass der Favorit von 20:19 (40.) bis auf 24:20(45.) davonzog. Danach kämpfte der Underdog zwar tapfer weiter, konnte dem Favoriten aber die Punkte nicht mehr streitig machen.