Handball Gislason hat mehrere BHC-Spieler im Blick
Solingen/Wuppertal · Der Handball-Bundestrainer gab beim Mode-Ausrüster Walbusch in Solingen eine erste Pressekonferenz und beantwortete dabei auch Fragen zum Bergischen HC.
Die Partnerschaft des Solinger Unternehmens Walbusch und des Deutschen Handball-Bundes (DHB) ist eine ungewöhnliche: Im Handball ist es noch nicht üblich, über einen offiziellen Mode-Ausstatter zu verfügen. Die Nationalmannschaft aber ist inzwischen nicht nur für sportliche Anlässe bestens ausgerüstet. Für Reisen und förmlichere Anlässe greift das Team auf Outfits von Walbusch zurück. Die Firma ist seit Januar sogar offizieller Fashion-Partner des DHB und hatte am Freitag im Rahmen der Einkleidung von Bundestrainer Alfred Gislason zur Pressekonferenz in ihre Räumlichkeiten eingeladen. Es ist die erste mit DHB-Beteiligung seit Beginn der Corona-Krise.
Gislason, der im Februar als Trainer der Nationalmannschaft installiert wurde, meinte humorvoll: „Das letzte Mal, dass ich eine Pressekonferenz im Anzug gegeben habe, war wohl 2010 nach dem Champions-League-Sieg mit dem THW Kiel.“
Dass dessen Expertise zum Sportlichen gefragter ist als zur Mode, ist keine Überraschung. Gislason freut sich, dass der Handball wieder Fahrt aufnimmt. „Als ich im Juni mit Spielern gesprochen habe, war zu spüren, dass viele aufgrund der Krise eine Distanz zum Handball hatten. Jetzt geht es endlich weiter.“ Obwohl der 61-Jährige, der mit dem THW Kiel alles gewonnen hat, was es zu gewinnen gibt, seit Februar Bundestrainer ist, wartet er noch auf sein erstes Spiel. Das findet am 5. November in Düsseldorf gegen Bosnien-Herzegowina statt – es geht um die Qualifikation zur Europameisterschaft.
Ob dann auch ein Handballer des Bergischen HC dabei ist? „Ich beobachte beim BHC einige Spieler“, sagt Gislason mit Blick auf Christopher Rudeck, David Schmidt, Lukas Stutzke und Alexander Weck. „Dabei geht es nicht nur um die Genannten, sondern auch ein paar weitere, die das Zeug haben, es irgendwann in die Nationalmannschaft zu schaffen.“ Wen er genau meint, lässt der Trainer offen. Doch er betont die außerordentlich gute Arbeit, die bei den Löwen geleistet wird.
„Der Bergische HC ist kein kleiner Verein in der Bundesliga“, stellt der Isländer klar. Kiel, Flensburg, die Rhein-Neckar Löwen, Berlin, Melsungen und Magdeburg bezeichnet er als die breite Spitze des Oberhauses. „Direkt dahinter sehe ich den BHC. Er verfügt über ein Team, das vor allem zu Hause jeden schlagen kann.“
Dass die Zuschauer in dieser Saison aufgrund der coronabedingten Limitierung vielleicht nicht so stark wie üblich helfen können, sieht der Alfred Gislason allerdings ebenfalls. Am Donnerstagabend hat Kiel in der Champions League zu Hause gegen Nantes mit 27:35 verloren. Nur 1523 Zuschauer durften in die sonst 10 285 Menschen fassende Arena kommen. „Da habe ich auch zwischendurch gedacht, dass es mit der sonst üblichen Stimmung anders gelaufen wäre. Daran müssen sich die Spieler jetzt erst einmal gewöhnen“, sagte der Bundestrainer.