Handball: BHC fährt glanzlosen Arbeitssieg ein
Beim 25:22-Erfolg in Obernburg fällt die Entscheidung erst in der Schlussphase.
Wuppertal. Ein hartes Stück Arbeit erledigten die Handballer des Bergischen HC beim 25:22 (13:13)-Erfolg gegen Tuspo Obernburg. Denn wer erwartet hatte, dass der Spitzenklub beim Tabellenvorletzten zu einem souveränen Erfolg kommen würde, sah sich getäuscht. Pokalschreck Obernburg (warf Erstligist Wetzlar mit 33:25 raus, verlor nur knapp gegen Melsungen) verkaufte sich teuer.
In der Untermain-Halle in Elsenfeld blieb auf Seiten der Bergischen allerdings die erhoffte Leitungsexplosion aus. Von einer großen Wiedergutmachung für die Heimpleite gegen Korschenbroich war der BHC gestern noch weit entfernt. "Mit der Leistung können wir nicht zufrieden sein. Aber Obernburg ist ein gefährliches Pflaster und deswegen sind wir zumindest froh, dass wir dort gewonnen haben", fasste Manager Stefan Adam zusammen.
In einer Partie, die von Anfang bis Ende knapp war, ragte vor allem ein Mann heraus: BHC-Keeper Jan Stochl. Er war der Garant des Sieges und ihm gebührte auch ein Sonderlob des Managers. "Die gesamte zweiten Halbzeit hat Jan hervorragend gehalten. Egal, ob freie Würfe, Tempogegenstöße, Siebenmeter oder Nachwürfe. Phasenweise hat er das Tor regelrecht vernagelt", sagte Adam. Die Bergischen waren zwar über die komplette Spielzeit die bessere Mannschaft, schafften es vor 850 Zuschauern aber nie, sich frühzeitig auf drei oder vier Treffer abzusetzen, um Ruhe in die Partie zu bringen.
Dass Obernburg sich nicht abschütteln ließ, habe auch an der schwachen Schiedsrichterleistung gelegen, befand Adam. "Was die beiden geboten haben, war indiskutabel und unterirdisch. Die haben so gepfiffen, wie wir in der zweiten Halbzeit gegen Korschenbroich gespielt haben", bemühte der Manager einen Vergleich, mit dem jeder BHC-Fan, der nicht mit nach Obernburg gereist war, etwas anfangen kann. Mit einer professionellen Spielleitung habe das nichts zu tun gehabt und der BHC wolle die Sache auch nicht auf sich beruhen lassen, fuhr Adam fort.
Erstmals nach seiner Knie-Operation wirkte auch Runar Karason wieder mit. Wie wichtig der Isländer als Ergänzung zu Rekonvaleszent Jiri Vitek ist, bewies er in der Schlussphase. Mit einem Doppelschlag sorgte er für das 22:19 (52.), was letztlich die Vorentscheidung bedeutete. Ein Dreierpack von Kenneth Klev zurrte den hart erarbeiteten Arbeitssieg endgültig fest.