Luxusproblem für Hinze: Beim BHC sind alle fit
Gegen Aufsteiger Ferndorf (Samstag, 18.15 Uhr, Klingenhalle) sind alle BHC-Spieler fit.
Wuppertal. Solch optimale Rahmenbedingungen in der Vorbereitung auf ein Pflichtspiel hat Sebastian Hinze in seiner Amtszeit als BHC-Trainer noch nicht erlebt. „Erstmals habe ich alle 14 Mann des Profikaders die komplette Woche im Training gehabt“, freut sich der Coach des Zweitliga-Spitzenreiters über den ungewohnten Luxus.
Der Gegner, der es am Samstag „ausbaden muss“, ist ein unbeschriebenes Blatt. Mit dem TuS Ferndorf gibt am morgigen Samstag einer der vier Aufsteiger seine Visitenkarte in der Solinger Klingenhalle ab. Anwurf ist um 18.15 Uhr. Von der Papierform her eine klare Sache für die Bergischen.
Doch die Siegerländer sind keineswegs zu unterschätzen. Lediglich gegen die Spitzenteams Bietigheim und Emsdetten bezogen sie deutliche Niederlagen. Zweimal schon gewann die Mannschaft um den ehemaligen Korschenbroicher Simon Breuer in der Fremde. Während der Erfolg in Schwerin mit 34:27 erstaunlich deutlich ausfiel — gegen die insolventen Mecklenburger aber keine ganz so große Überraschung war — so war der 31:29-Coup beim ASV Hamm schon eine kleine Sensation. In der Partie drehte Ferndorf in den letzten sechs Minuten noch einen Drei-Tore-Rückstand um. Zuletzt kam der TuS zum ersten Teilerfolg vor heimischer Kulisse: 25:25 gegen Schwartau.
Hinze hat die Partie auf Video studiert und ist beeindruckt. „Die Ferndorfer haben Schwartau 45 Minuten lang vorgeführt. Durch eine Umstellung der gegnerischen Abwehr ist dann das Spiel aber noch gekippt“, so der Coach. Und dann gibt es noch einen Wesenszug des Aufsteigers, der Hinze besonders aufgefallen ist und der den TuS vielleicht besonders gefährlich macht: „Ich habe den Eindruck, die spielen, ohne sich Sorgen ums Ergebnis zu machen.“ Ein völlig unbeschwerter Gegner also, der als Außenseiter mit wohl 100 Zuschauern im Schlepptau anreist.
Der BHC, der zuletzt vor heimischem Publikum zwei überzeugende Auftritte (gegen Leutershausen und Hamm) hinlegte und am vergangenen Samstag in Leipzig famos auftrumpfte, will dort anknüpfen und so beste Werbung in eigener Sache für den Pokalkracher am kommenden Dienstag (19.30 Uhr, Uni-Halle) gegen den HSV Hamburg machen. Dann wohl eher als Außenseiter, denn als Favorit.