Samstag gilt’s für den BHC
Der Aufsteiger empfängt um 19 Uhr die HSG Wetzlar in der Uni-Halle.
Wuppertal. Noch 13 Spieltage sind es bis zum Saisonende in der Handball-Bundesliga. Von Spielen mit Finalcharakter zu sprechen, verbietet sich da (noch). Doch am heutigen Samstagabend ist es dennoch so, wenn der Tabellensechzehnte Bergischer HC die HSG Wetzlar (13.) empfängt. Vor der Saison haben die Verantwortlichen des BHC eben jene Heimspiele gegen die Konkurrenten als Faustpfand im Abstiegskampf beschworen. Jene Heimspiele, die im Spielplan beinahe komplett ins letzte Saisondrittel terminiert sind. Jetzt gilt es für den Aufsteiger.
Mit Wetzlar kommt ein schwer einzuschätzender Gegner. Aktuell liegen die Hessen vier Punkte vor dem BHC. Mit 16 Zählern scheinbar sicher im unteren Mittelfeld der Tabelle. Da die HSG aber bereits beide Hin- und Rückspiele gegen die Ligaschlusslichter Hildesheim und Hüttenberg hinter sich hat (alle vier gewonnen), eine trügerische Sicherheit. Die vermeintlich leichtesten Gegner haben die Hessen bereits hinter sich, die einfachsten Punkte schon eingesammelt.
Es waren übrigens auch die beiden einzigen Auswärtssiege, die den Wetzlarern bislang gelangen. Schon im Hinspiel wackelte die Mannschaft von Trainer Gennadij Chalepo bis 15 Minuten vor Schluss gegen den BHC. Diesmal soll die HSG fallen. An einen möglichen Abstieg mag man bei den Gästen gar nicht denken. Schließlich basteln dort die Verantwortlichen gerade an einer schlagkräftigen Mannschaft für die kommende Saison. Ein Team mit dem Potenzial, um auch auf europäischer Bühne für Furore zu sorgen. Mit eigenen Leistungsträgern wurde frühzeitig verlängert, mit den ehemaligen deutschen Nationalspielern Jens Tiedtke (Großwallstadt), Michael Müller (Rhein-Neckar-Löwen) und Nachwuchsmann Tobias Reichmann (THW Kiel) überdurchschnittliche Akteure verpflichtet.
Damit auch in der laufenden Saison nichts schiefgeht, wurde auch noch Andrej Klimovets (Weltmeister von 2007) als „Nichtabstiegsversicherung“ eingekauft. Doch dieser Schuss ging erst einmal nach hinten los. Wegen einer im September erteilten Spielberechtigung für den Regionalligisten Hassloch (Klimovets bestritt dort aber kein einziges Spiel), stellte sich die Spielerlaubnis für Wetzlar als unwirksam heraus. Der HSG wurde daraufhin der Sieg gegen Göppingen (mit Klimovets) aberkannt, der Winterneuzugang gesperrt. Dagegen legte die HSG vorgestern Einspruch ein.
Sportlich scheint die Mannschaft den Rückschlag aber gut verkraftet zu haben, gewann das Derby gegen Hüttenberg souverän und unterlag dem Tabellenzweiten Berlin zuletzt nur knapp. „Schwierige Situationen können eine Mannschaft zusammenschweißen“, sagt BHC-Trainer HaDe Schmitz und erinnert an die vergangene Saison, als der BHC (im Fall Pekeler) ebenfalls von einem (vorübergehenden) Punktabzug gebeutelt war.