DHB-Kapitän Gensheimer: „Hat richtig Spaß gemacht“

Leipzig (dpa) - Er ist wieder da, und er ist sofort wieder der Liebling der Fans. Uwe Gensheimer, der Kapitän der deutschen Handball-Nationalmannschaft, die vor sechs Wochen ohne ihn Europameister geworden ist.

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Bei der imponierenden 32:17 (17:9)-Gala in Leipzig gegen den WM-Zweiten Katar ist der Linksaußen wie zuvor der primus inter pares, der „Erste unter Gleichen“. „Super“ habe es sich für ihn angefühlt, zurück zu sein in der Auswahl. „Es hat auch super viel Spaß gemacht, vor allem auch vor dieser Kulisse. Es hat alles gepasst für uns“, sagte der 29-Jährige, während er umringt von Fans Autogramme schrieb und für Fotos posierte.

Vor 7035 Zuschauern in der ausverkauften Arena hatte Gensheimer mit vier Toren in der ersten Halbzeit eine große Aktie daran, dass der deutschen Mannschaft die Revanche für die 24:26-Niederlage gegen Katar im WM-Viertelfinale vor einem Jahr so überaus deutlich glückte. Doch so richtig befriedigt davon war der viermalige deutsche „Handballer des Jahres“ nicht. „Für mich war es nicht wirklich eine Revanche, weil das ein Freundschaftsspiel war und kein Spiel bei einem großen Turnier. Wir bekommen das Viertelfinale von Katar nicht mehr zurück“, erklärte er.

Dennoch: Der Auftritt der deutschen Mannschaft gegen den Asienmeister hat Lust auf den zweiten Vergleich beider Teams heute in Berlin gemacht. „Ich denke, dass sie dann besser vorbereitet sein werden auf unser schnelles Spiel. Aber ich hoffe, dass wir weiter unseren Weg gehen und noch einmal eine ähnliche Leistung hinbekommen“, meinte Gensheimer. Bei der Partie ersetzt dann Michael Müller aus Melsungen den Hannoveraner Kai Häfner, der sich eine Handverletzung zuzog und längere Zeit ausfällt.

Wegen einer Achillessehnenreizung hatte Gensheimer schweren Herzens auf die EM verzichten müssen. In Leipzig war der künftige Spieler des französischen Top-Clubs Paris St. Germain einer von vier Stammkräften, die bei der Europameisterschaft gefehlt hatten und nun ihr Comeback feierten. Neben Gensheimer liefen auch Rechtsaußen Patrick Groetzki, Rückraumspieler Paul Drux und Torhüter Silvio Heinevetter wieder für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) auf - und bereiten Bundestrainer Dagur Sigurdsson damit ebenso viel Freude wie auch Qual bei der Zusammenstellung seines Olympia-Kaders.

„Für mich war es selbstverständlich, dass Groetzki und Gensheimer sich so gut eingefunden haben bei ihrer Rückkehr. Sie sind sehr gute Spieler, sehr erfahrene Spieler, deswegen tun sie uns gut“, lobte der Isländer seine beiden Außenspieler. Drux, der wegen einer Schulteroperation lange pausieren musste, habe noch nicht ganz wieder die alte Stärke erreicht. „Aber das war ein gutes Signal von ihm“, meinte Sigurdsson. Und Heinevetter, den er aus sportlichen Gründen nicht mit zur EM genommen hatte, attestierte der Bundestrainer: „Er war ganz normal und hat gut gehalten.“