Ex-Torhüter Markser warnt vor Langzeitschäden
Leipzig (dpa) - Für den renommierten Kölner Psychiater Valentin Markser wird im Handball zu lax mit Verletzungen umgegangen.
„Wir sind super ignorant gegenüber den körperlichen Verletzungen, aber auch gegen Kopfverletzungen, von seelischen Belastungen und Verletzungen gar nicht zu sprechen“, sagte der frühere Handballtorhüter des VfL Gummersbach dem Magazin „Handball Time“.
Das betreffe insbesondere das Problem der Kopftreffer bei Torhütern. „Das wird im Handball überhaupt nicht als Faktor gesehen. Es gibt kaum ein Bewusstsein für die Gefährlichkeit. Die Profis spielen weiter. Dabei wissen wir, dass mehr als drei Gehirnerschütterungen im Laufe der Karriere mit deutlicher Risikovermehrung einhergeht. Das Risiko ist dann bis zu siebenfach höher, später an Demenz und Depression zu erkranken“, erklärte Markser.
Vor diesem Hintergrund sollten Kopftreffer stärker sanktioniert werden. „Ich vermisse wirklich den Schutz der Handballverantwortlichen, dass man bei Kopftreffern zu wenig ahndet. Die Forderung, bei Kopftreffern über die Siebenmeter hinaus zu bestrafen, ist absolut richtig“, sagte Markser.