Handball HSG: 56 Minuten auf Augenhöhe reichen nicht
Krefeld · Der Handball-Zweitligist unterliegt TuS Ferndorf in der Glockenspitzhalle 24:28.
Es ist zum Heulen: Die HSG Krefeld kann in der 2. Handball-Bundesliga einfach nicht mehr gewinnen. Nach einer starken kämpferischen Leistung unterliegt der Aufsteiger im Westduell dem TuS Ferndorf mit 24:28 (11:12) und verharrt weiter mit nur zwei Punkten am Tabellenende. Wie schon in vielen vergangenen Dritt-ligajahren lieferten die Krefelder sich mit dem alten Rivalen aus dem Siegerland erneut einen Kampf auf Biegen und Brechen. Doch am Ende jubelten erneut die Gäste, verlor der Aufsteiger letztlich wegen der wesentlich dünner besetzten Bank und der höheren Fehlerquote im Angriff.
Unmittelbar nach dem Schlusspfiff versammelte Kapitän Tim Gentges sein Team zu einem flammenden Appell um sich: „Man kann uns viel vorwerfen und hart kritisieren. Aber wir zerreißen uns Woche für Woche, zeigen nach jedem Nackenschlag immer wieder eine gute Moral und hätten uns eigentlich einmal einen Ertrag in Form von Punkten ver-dient. Uns fehlt leider ein wenig das Glück. Aber ich gebe den Glauben nicht auf, das wir noch Punkte holen werden.“
Bis vier Minuten vor Schluss bleibt die HSG im Rennen
Bis vier Minuten vor Schluss hielten die Gastgeber das Geschehen in der Glockenspitzhalle vor 604 Zuschauern auf Augenhöhe, erzielte der stark aufspielende Torjäger Kevin Christopher Brüren zunächst den Anschlusstreffer zum 22:23, kurz darauf erkämpfte sich Karl Roosna einen Abpraller und brachte den Ball zum umjubelten 23:24 in den Maschen unter. Doch dann verließ die Gastgeber das Glück, zwei Pässe zum Kreis kamen nicht an, eine falsche Sperre am Kreis pfiffen die ansonsten guten Unparteiischen ab und der Gegner schlug eiskalt Kapital aus den sich nun bietenden Kontern.
Trainer Felix Linden war verärgert: „Wir waren 56 Minuten ebenbürtig, haben aber wieder zu viele einfache Fehler gemacht und vor allem aus dem Überzahlspiel nur drei Tore gemacht. Hier war eindeutig mehr drin, die Niederlage ist in dieser Höhe zu hoch ausgefallen.“ Linden bemängelte zudem, dass sein Team nicht mutig genug ins das Tempospiel bei Gegenangriffen gegangen sei. Spielmacher Simon Ciupinski ärgerte sich: „Wir müssen uns an die eigene Nase packen, weil wir einfach nicht die „big points“ machen und mit dem Glück stehen wir wahrlich nicht im Bunde.“ Mit 13 Paraden konnte HSG-Torhüter Norman Toth ebenfalls zufrieden sein, sein Gegenüber Lucas Puhl hatte dennoch leichte Vorteile mit 15 Parden.
Am Ende spielte es keine Rolle mehr, dass Kevin Christopher Brüren sein Trikot zu Hause vergessen hatte und im Dress von Damian Janus auflief. Mit einem Strafgeld in die Mannschaftskasse durfte Brüren das Missgeschick vergessen lassen.