HSG Krefeld Pletz: Studium hat Vorrang

Der Abwehrchef der HSG Krefeld war lange verletzt. Jetzt meldet er sich zurück. Seine Zukunft im Klub aber ist ungewiss.

HSG Krefeld: Pletz: Studium hat Vorrang
Foto: Archiv Andreas Bischof

Krefeld. Stephan Pletz fehlte der HSG Krefeld fast die halbe Hinrunde. Eine Fußverletzung, dann ein Infekt warfen den mit 2,04 Meter längsten Akteur im Kader des Handball-Drittligisten immer wieder aus der Bahn.

Doch beim vierten Rückrundenspiel gegen den Tabellenvierten aus Minden stand Pletz plötzlich im Mittelpunkt. Der 25-Jährige steuerte sieben Tore zum glücklichen 25:25-Remis bei. Fünf davon verwandelte der gebürtige Moerser in der zweiten Hälfte, den letzten in unnachahmlicher Manier, fünf Sekunden vor dem Schlusspfiff. Aus luftiger Höhe, von der Abwehr nicht zu bremsen, hämmerte „Pletzchen“, wie er im Spielerkreis gerufen wird, den Ball in die Maschen. Pletz sagt: „Für uns ist jetzt jedes Spiel ein Endspiel. Wir müssen viel investieren, um oben dabei zu bleiben. Jetzt kann ich endlich mithelfen.“

So wie am Samstag (19 Uhr) gegen den Tabellenletzten ATSV Habenhausen. Denn die Bremer Vorstädter besiegten erst Mitte Januar Tabellenführer Fredenbeck mit 32:27. Eine deutliche Verbesserung hat Pletz im Team ausgemacht: „Wir haben in der vergangenen Spielzeit zu schnell den Abschluss gesucht. Jetzt haben wir mehr erfahrene Spieler an Bord, das hilft.“

Pletz, Abwehrchef der HSG, ist trotz seiner jungen Jahre mit Kapitän Thomas Pannen der dienstälteste Spieler. Denn schon im September 2008, mit noch nicht einmal 18 Jahren, stand der damalige Gymnasiast im Kader von Bayer Uerdingen, spielte auch für deren A-Jugend. Doch für die kommende Spielzeit fehlt nach wie vor die Unterschrift unter dem neuen HSG-Vertrag: „Ich bin schon lange dabei. Doch für mich beginnt ein neuer Lebensabschnitt. Mein Studium hat Vorrang vor dem Sport. Ich weiß überhaupt noch nicht, wo es hingeht.“

Pletz beendete erfolgreich sein Studium an der Hochschule Niederrhein im Bereich Wirtschafts-Ingenieurwesen. Nun sucht er nach einem Arbeitsplatz, um sein Masterstudium damit zu verbinden. „Natürlich würde ich gerne weiter für die HSG spielen, doch wenn ich im Süden was finde, dann bin ich weg.“