HSV-Interimscoach Häusler bittet Schwalb um Hilfe

Hamburg (dpa) - Beim deutschen Handball-Meister HSV Hamburg sind alle Saisonziele in Gefahr und Präsident Martin Schwalb soll retten, was zu retten ist.

„Es droht ein Riesen-Erdrutsch“, sagte Interims-Coach Jens Häusler nach dem 30:36 bei der SG Flensburg-Handewitt der „Bild“-Zeitung, „ich brauche Hilfe.“ Es sei sein Wunsch, dass Schwalb nach nur neun Monaten als Funktionär wieder aktiv ins Tagesgeschäft eingreife.

„Verlieren wir Sonntag bei den Füchsen mit sieben oder acht Toren, gibt es keinen Strohhalm mehr“, meinte Häusler, der nach neun Partien als Ersatz für den geschassten Per Carlén mit seinem Latein am Ende ist. Das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League bei den Füchsen Berlin ist immens wichtig, denn nach dem Abrutschen in der Meisterschaft auf Platz vier und dem Ausblick auf ein schweres Halbfinale in der Pokal-Endrunde gegen den THW Kiel setzen die Hamburger ihre letzten Hoffnungen auf die Königsklasse.

Schwalb verspricht noch nichts, denn eigentlich wollte er den nervenaufreibenden Job nicht mehr: „Wir müssen alles tun, um das Team bis Sonntag wieder in die Spur zu bekommen. Aber natürlich werde auch ich meinen Teil dazu beitragen.“ In einem Gespräch mit Gesellschafter Andreas Rudolph soll es bereits darum gegangen sein, dass der 48-Jährige wieder aktiv ins Geschehen eingreift. Schwalb will in den nächsten Tagen beim Training dabei sein und Ansprechpartner für die demoralisierten Profis sein.

„Wir müssen uns Sorgen machen, dass wir nicht alles verspielen“, sagte Linksaußen Torsten Jansen vor dem Schlüsselspiel bei den derzeit formstarken Füchsen. Zumal den HSV schon die ganze Saison über große Verletzungsprobleme plagen.

Gegen Flensburg fehlten Pascal Hens (Zerrung) und Renato Vurginec (Innenbandriss). Angeschlagen sind Michael Kraus (Nasenbeinbruch), Jansen (Fersenprobleme), Hans Lindberg (Rückenschmerzen) und Marcin Lijewski (Sprunggelenk). Am Montag pflegten die Leistungsträger ihre müden Knochen in einem Wellness- und Fitnesscenter in der Hansestadt. Von den Verantwortlichen wollte sich keiner dazu äußern, wie genau die Rolle von Schwalb auf der Zielgeraden der Saison aussehen soll. Völlig unklar ist auch noch, wer in der neuen Spielzeit Trainer sein wird.