Supercup-Sieg passé: Handballer verlieren erneut

Hannover (dpa) - Die deutschen Handballer haben mit der zweiten Niederlage unter dem neuen Bundestrainer Martin Heuberger alle Chancen auf den erneuten Sieg beim Supercup verspielt. Zwei Tage nach der 26:29-Pleite gegen Dänemark verlor der Gastgeber in Hannover gegen Schweden mit 22:25 (10:8).

„Die Niederlage ist ärgerlich, weil sie vermeidbar war, nachdem wir mit 16:11 geführt haben“, sagte Bundestrainer Heuberger. Die vielen Fehler danach „haben uns letztendlich das Genick gebrochen“.

Damit hat die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) bei dem hochkarätig besetzten Vier-Nationen-Turnier auch mit einem Erfolg im abschließenden Spiel gegen den WM-Dritten Spanien am Sonntag im westfälischen Halle keine Chance mehr auf die Titelverteidigung. Vor 7176 Zuschauern in der Tui-Arena waren Torhüter Carsten Lichtlein und Uwe Gensheimer (5/4) die besten deutschen Spieler.

Am Vorabend des zweiten Auftritts beim Supercup hatte Bundestrainer Heuberger eine erneute Hiobsbotschaft zu verkraften. Wegen eines Meniskusrisses im linken Knie fällt Patrick Groetzki bis Jahresende aus. Der Rechtsaußen der Rhein-Neckar Löwen hatte sich die Verletzung im Auftaktspiel in Berlin beim 26:29 gegen den WM-Zweiten Dänemark zugezogen. In der Partie war er noch der beste Torschütze mit sechs Treffern gewesen.

Damit fehlte der deutschen Mannschaft nach Christian Sprenger der zweite Stammrechtsaußen. Der Kieler hatte wegen einer Wadenzerrung kurzfristig den Einsatz beim Vier-Nationen-Turnier absagen müssen. Für Groetzki wurde der Großwallstädter Michael Spatz nachnominiert. „Sein Ausfall ist sehr schade“, sagte Heuberger, „Patrick hat sich bei uns in sehr starker Form gezeigt. Seit er bei den Löwen mehr Spielanteile bekommt, hat er sich glänzend entwickelt.“ Groetzki soll Anfang kommender Woche operiert werden und kann bei gutem Heilungsverlauf noch auf die Teilnahme an der EM im Januar in Serbien hoffen.

Im Spiel gegen die Schweden erwies aber nicht die geschwächte Außenseite als Schwachpunkt im deutschen Team. Vielmehr krankte es an der Chancenverwertung. Vor dem Anschlusstreffer zum 1:3 (7.) ließen die Gastgeber fünf Gelegenheiten aus. Allein bis zur Pause leisteten sich die Spieler um Kapitän Hens 14 Fehlwürfe, woran auch Schwedens starker Torhüter Johan Sjöstrand einen großen Anteil hatte. „Wir haben nicht so schlecht gespielt, aber alles verschossen“, monierte Kapitän Pascal Hens.

Beim 4:7 (14.) lief das DHB-Team einem Drei-Tore-Rückstand hinterher. Doch ließ sich der WM-Elfte davon nicht irritieren. Mit Lichtlein im Tor als verlässlichem Rückhalt kämpfte sich das Team von Trainer Heuberger zunächst auf 9:7 (29.) und zur Halbzeit auf 10:8 in Vorhand.

Mit Beginn der zweiten Halbzeit hatten die deutschen Spieler ihre Wurfblockade abgelegt. Binnen sieben Minuten setzten sie sich auf 15:10 ab. Doch statt die Schweden anschließend auf Distanz zu halten, zog ins deutsche Angriffsspiel wieder der Schlendrian ein, so dass der erhoffte Sieg schließlich noch aus der Hand gegeben wurde.