Comeback nach Babypause: Erfolgreiche Mütter im Sport
Frankfurt/Main (dpa) - Speerwurf-Weltmeisterin Christina Obergföll hat nach einer Babypause wieder das Training aufgenommen und arbeitet für ihr Comeback. Vorbilder gibt es viele.
Nicht nur in der Leichtathletik haben Sportlerinnen nach der Geburt eines Kindes große Karrieren fortgesetzt und Erfolge gefeiert:
HEIKE DRECHSLER: Die Weitspringerin und Sprinterin brachte 1989 Sohn Toni zur Welt, da war sie schon Welt- und Europameisterin. Ihre Karriere, Teil 2, wurde noch erfolgreicher: Olympia-Gold in der Sandgrube 1992 in Barcelona und 2000 in Sydney.
BARBORA SPOTAKOVA: Die Speerwurf-Weltrekordlerin und zweimalige Olympiasiegerin aus Tschechien gebar im Sommer 2013 Janek. Ein Jahr später war sie schon wieder Europameisterin. Gerührt nahm sie nach ihrem Triumph in Zürich vor den Augen der Zuschauern ihr Söhnchen in den Arm.
BIRGIT FISCHER: Die mit acht Gold- und vier Silbermedaillen erfolgreichste deutsche Olympionikin hatte 1987 Sohn Ole zur Welt gebracht, ihre Kanu-Karriere nach zwei Erfolgen bei den Sommerspielen 1988 in Seoul eigentlich beendet. 1990 wurde Ulla geboren. 1992 in Barcelona war die Brandenburgerin wieder da und gewann Gold im Kajak-Einer und Silber im Vierer.
KATRIN WAGNER-AUGUSTIN: Nach der Geburt von Sohn Emil wagte die Kanutin aus Potsdam bei den Olympischen Spielen 2012 in London den Doppelstart: Im Vierer-Kajak paddelte sie auf den zweiten Platz, im Einer landete die vierfache Olympiasiegerin auf Rang neun.
AMELIE KOBER: Schwanger trat die Snowboarderin bei Olympia 2010 in Vancouver an. Nur zwölf Wochen nach der Geburt von Sohn Lorenz kehrte die Bayerin auf die Piste zurück. Die Olympia-Zweite von 2006 gewann im Januar 2012 beim Parallel-Riesenslalom in Bayrischzell ihren ersten Weltcup seit der Baby-Pause.
KIM CLIJSTERS: Nach zwei Jahren Pause kehrte die belgische Tennisspielerin 2009 auf den Court zurück. Im Mai 2007 hatte die frühere Weltranglisten-Erste, von Verletzungen geplagt, ihren Rücktritt erklärt und den Basketballspieler Brian Lynch geheiratet. Im Februar 2008 kam ihre Tochter zur Welt. Im August 2012 verabschiedete sich Clijsters endgültig vom Profi-Tennis.
LINDSAY DAVENPORT: Nach einjähriger Baby-Pause veredelte die frühere Weltranglisten-Erste ihr Comeback in den Tennis-Zirkus im September 2007 mit dem 52. Turniersieg ihrer Karriere. „Ich kann mir nicht vorstellen, noch einmal Profitennis zu spielen“, hatte die Amerikanerin bei ihrem Rücktritt 2006 erklärt. 2009 brachte sie ihr zweites, 2012 ihr drittes Kind zur Welt.
ISABELL WERTH: Die fünfmalige Olympiasiegerin im Dressurreiten bekam Ende 2009 Söhnchen Frederik. Danach setzte sie ihre Karriere fort, nachdem auch ihre Doping-Sperre abgelaufen war. Die Olympischen Spiele in London verpasste die Juristin. Mit dem Sieg in der Mannschaftswertung bei den Weltreiterspielen 2014 in der Normandie gewann sie aber ihren siebten WM-Titel und ist damit alleinige Rekordhalterin.
GRIT JURACK: Nur 65 Tage nach der Geburt ihres ersten Sohnes Lukas stand die deutsche Handball-Rekordnationalspielerin am 10. April 2010 wieder auf dem Parkett. Und das gleich im Halbfinale der Champions League. Für ihren dänischen Club Viborg HK warf sie in ihrem Comeback-Spiel drei Tore und am Ende der Saison gewann sie sogar zum dritten Mal die Königsklasse. Ihre Karriere musste sie im Sommer 2012 aufgrund eines schweren Knorpelschadens in der Schulter beenden.