Hammerwerfer Esser: Es ist eine Genugtuung

Berlin (dpa) - Für Hammerwerfer Markus Esser würde die nachträgliche Silbermedaille acht Jahre nach der Weltmeisterschaft 2005 in Helsinki zwar auch eine Genugtuung bedeuten.

„Aber natürlich ärgere ich mich auch“, sagte er in einem Interview der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, nachdem am Freitag bekanntgegeben worden war, dass unter anderem die vor ihm platzierten Iwan Tichon (Gold) und Wadim Dewjatowski (Silber) bei den Titelkämpfen vor acht Jahren gedopt gewesen waren. Esser hatte damals Rang vier belegt.

„Natürlich nehme ich die Glückwünsche an, aber wir warten noch ein bisschen“, sagte der mittlerweile 33 Jahre alte Leichtathlet, für den es die erste internationale Medaille seiner Karriere sein würde. Nachdem der Weltverband IAAF die Dopingfälle am Freitag bekanntgemacht hatte, wird er nun die Leistungen der Athleten in Helsinki annullieren und damit in den entsprechenden Fällen auch die gewonnenen Medaillen aberkennen.

„Ich weiß jetzt auf jeden Fall, dass sich meine Schinderei gelohnt hat, dass ich nicht umsonst gearbeitet hab“, sagte Esser in dem FAZ-Interview. Allerdings würden ihm die emotionalen Momenten einer Siegerehrung fehlen. „Bei mir kommt jetzt ein Paket, wenn es denn in ein paar Wochen wirklich kommt, mit einem Begleitschreiben: 'Glückwunsch, Du bist Zweiter'. Das kann es nicht aufwiegen. Auf keinen Fall.“